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Chalisti Volume 13


NOTICE: TO ALL CONCERNED Certain text files and messages contained on this site deal with activities and devices which would be in violation of various Federal, State, and local laws if actually carried out or constructed. The webmasters of this site do not advocate the breaking of any law. Our text files and message bases are for informational purposes only. We recommend that you contact your local law enforcement officials before undertaking any project based upon any information obtained from this or any other web site. We do not guarantee that any of the information contained on this system is correct, workable, or factual. We are not responsible for, nor do we assume any liability for, damages resulting from the use of any information on this site.

CCCCC H H AA L I SSSSS TTTTTT I
C H H A A L I S TT I
C HHHHHH AAAA L I SSSS TT I
C H H A A L I S TT I
CCCCC H H A A LLLLLL I SSSSS TT I

Ausgabe 13 - (1.4. 1991)

Editorial.............................RC..........MRC1
Die Cebit 1991........................RC..........MRC2
C91: Low-Cost-Unix....................FA..........MFA4
C91: Supraleitung.....................FA..........MFA5
C91: Notepad..........................MK..........MMK6
C91: is-News..........................RC..........MRC7
C91: Multiuserfaehigkeit fuer MS-DOS..RC..........MRC8
C91: Frauen und Informationstechnik...RC..........MRC9
C91: Die Gilb und ISDN................RC..........MRCA
C91: Chancen 2000.....................NE..........MNEB
C91: Internet/ISDN auf der Messe......RC..........MRCC
C91: Zerberus.........................RC..........MRCD
C91: Cyperspace.......................RC..........MRCH
C91: Forschung und Entwicklung........RC..........MRCI
C91: Kurzmeldungen....................RC..........MRCE
Unix System 5/R4 Buecher.....................1-1
Next.........................................2-2
Sun-Sparc-Laptops............................3-3
Atari........................................4-4
Banken- und Boersen..........................5-5
Doppel-DOS...................................6-6
Chaos Communication Congress 1990.....NE..........MNEF
Neues aus USA.........................WJ..........MWJG
Impressum.............................RC..........MRC3

Erlaeuterungen: DS - Datenschleuder
RC - Redaktion Chalisti
BX - Redaktion BTX (Netzwerker)
WJ - DFN-Projekt Wissenschaftsjournalisten
NE - Uebernommen aus einem Netzwerk
ST - Kurzgeschichte
MK - MIK-Magazin
FA - Freier Artikel (Autorenangabe am Anfang oder
Ende des Artikels)

Die Artikelkennung (MDS1,MBX2,etc) dient zum suchen der Artikel mit
Editoren und Textverarbeitungssystemen. Mit der Marke 'NEXT' kann gleich
zum naechsten Artikel gesprungen werden.
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NEXT MRC1

Das Editorial

Nur 3,527 Wochen nach erscheinen der letzten Chalisti folgt gleich die
naechste und sie ist sogar ein wenig groesser als normal. Der Grund fuer
die Schnelligkeit liegt in verschiedenen Dingen. Erstmal haben wir
den Erscheinungstermin in der letzten Chalisti angekuendigt. Dann wollten
wir auch wirklich nicht zuviel Zeit nach der CeBit vergehen lassen und
ausserdem wollten wir die Gelegenheit wahrnehmen der groessen Menge an
Chalistis eine 8 woechigen Abstinenz fuer persoenliche Arbeit und Urlaub
folgen zu lassen. Die naechste Ausgabe erscheint daher logischerweise am
1. Juni 1991. Fuer die Ausgabe suchen wir natuerlich wieder massig
Beitraege.

Dieses Jahr konnten wir mit eigenen Presseausweisen die CeBit unsicher
machen, was sich hoffentlich an manchen Informationen bezahlt gemacht
hat. Es war naemlich ein mittelschwerer Aufstand der Messe AG verstaendlich
zu machen, dass es ein wenig problematisch ist ein elektronisches Magazin
"vorzulegen". Den verweis auf die Chalistis im BTX hat nicht geholfen (weil
nix BTX bei Messe AG) und die Auszuege aus anderen Magazinen haben uns zwar
zu einem Presseausweis, aber auf falschen Namen, verholfen. Nachdem aber
ein zwar gestresster, aber freundlicher, Herr Roloff und sagte, dass sich
jemand drum kuemmert, lief alles wie von selbst.

Zum Chaos Communication Congress haben wir dieses mal noch einen Beitrag
drin. Die Congresstexte waren bis jetzt ja aus der Congressredaktion
gekommen. Dieser Text ist von Prof. Brunnstein, den er in comp.risks im
UseNet veroeffentlicht hat.

Ein weiterer Punkt ist eine Aenderung bezueglich der Chalisti 12. In dieser
Chalisti war ein Artikel ueber MUD-Programme ueber Internet von einem
Autor aus Ulm. Dort wurde eine veraltete Internetnummer angegeben.
Die Adresse hat sich von 134.2.72.157 2000 auf 134.2.72.157 4242 geaendert.
Das MUD Nightfall ist also unter dieser Nummer und dem Port 4242 erreichbar.
Ein weiterer Hinweis: Nightfall laeuft in der Regel werktags erst ab etwa
20:00 Uhr, da an dem Rechner tagsueber gearbeitet wird.

Sonst noch nachtraeglich frohe Ostern ...

Redaktion Chalisti
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NEXT MRC2

Die Messe CeBIT 1991

Also wenn mensch sich die Abschlussberichte der Industrie, der Politik
und der Messe AG ansieht, fragt mensch sich unwillkuerlich, ob das
wirklich die Messe war auf der mensch 5 Tage sich rumgetrieben hat.

Obwohl uns es dieses Jahr leerer als voriges Jahr vorkam, sollen 570.000
Besucher in den 8 Tagen auf der Messe gewesen sein. Im Vorjahr waren es
noch 561.100 Besucher. Auch bei den Ausstellern gab es einen Zuwachs von
4133 auf 4600. Dabei ist der Anteil dermittelstaendischen Firmen von 44%
auf 47% gestiegen. 85 Firmen kamen aus dem diesjaehrigen Partnerland
HongKong. Der Direktor der Hong Kong Trace Development Council hat sich
auch herzlich fuer die Einladung gedankt und eiin grosses Interesse an
seinen Produkten herausgestellt. Inoffiziel war die Rede von Geschaefts-
abschluessen oder Vorgespraechen iim Gesamtwert von 500 Millionen DM. In
wie weit das in Hinblick auf 1996 der Wahrheit entspricht muss allerdings
bezweifelt werden. Auf jeden Fall hielt es der Industrie- und Handels-
minister von HongKong John Chan fuer noetig auf einem CeBIT-Forum "Business
mit Hongkong" darauf hinzuweisen, dass "die Region auch weiterhin
kapitalistisch und freie Handelszone mit niedrigen Steuern" bleiben wird.
Von der Kapitalflucht aus Hongkong angesichts der Uebernahme Hongkongs in
das Gebiet der Volksrepublik China kein Wort.

Aber zurueck zur Statistik. iIn der Zwischenpressekonferenz erklaerte die
Messe AG, dass sie sich in der Einschaetzung der Besucherzahlen getaeuscht
hatte. Sie hatte mehr Besucher aus den neuen Bundeslaendern, dafuer weniger
aus dem Ausland wg. der Golfkrise erwartet. Genau der umgekehrte Fall tratt
ein.
Bei den Besucherinteressen lagen die PC's und Komplettloesungen weit vorn,
aber auch der Bereich Netzwerke hat siich auf den dritten Platz gemausert.
Dementsprechend wurde auch Network World als grosser Erfolg herausgestellt.
Bei den Nationalitaeten bei den Besuchern kamen deutlich mehr aus der CSFR,
Ungarn und der Ost-Asien. Aus Polen und den arabischen Staaten kamen weniger
als im Vorjahr. National gab es eine Verschiebung zu Gunster Berlins und
Sueddeutschland. Aus Norddeutschland wurden weniger Besucher beobachtet.

Die Ausstellungsflaeche ist im Gegensatz zum Vorjahr von 264.000 qm auf
ueber 280.000 qm gestiegen. Bei der CeBIT 1992, die vom 11. bis 18. Maerz
stattfinden wird, sollen noch zwei weitere Hallen in de Messe eingebaut
werden. Chancen 2000, Networld Europe und ein Ausbau der Fachtagungen wird
wohl ebenfalls zu erwarten sein.

Bei soviel Euphorie bei der Messe AG faellt der kritische Blick nicht schwer.
Wie schon letztes Jahr gab es nicht weltbewegendes zu sehen. Von der Neu-
heiten Messe zur PR-Show. Da wundert es nicht, dass ich das interessanteste
Gespraech mit einem Fotokopierer bei Kodak fuehrte, der einen Ratschlaege
gab: Wie mensch am besten kopieren sollte, wie mensch den Deckel schliessen
soll und dann sich von einem Nachbarfotokopierer loben lies.
Die Prozessoren wurden ein wenig schneller getaktet, die Rechner wurden ein
wenig kleiner und die Monitore ein bissele klarer. Aber eigentlich koennte
die CeBit auch alle 2 Jahre stattfinden und der Informationsgehalt wuerde
gleich bleiben.

Terra
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NEXT MFA4
Low Cost Unix,
oder was kostet `/world'

Wenn man die Entwicklung des letzten Jahres Revue passieren laesst,
stellt man fest, dass sich im Workstation-Bereich ziemlich viel getan
hat. Der Preisverfall war vor allem in diesem Bereich sehr drastisch.
Ein komplette Unix-Workstation fuer 10000 DM scheint inzwischen
durchaus realistisch. Inzwischen gehoert ein Unix in einer
Studentenbude (zumindest im FB Informatik) nicht mehr zu den Exoten.
Angeregt durch diese Entwicklung, einem entsprechenden Artikel in der
letzten CeBIT-Chalisti und persoenliches Interesse begab ich mich,
bewaffnet mit eine Presseausweis, auf eine Rundreise zu verschiedenen
Herstellern. Die von mir getroffene Auswahl ist ziemlich willkuerlich
und nicht vollstaendig und durch meinen Zeitmangel arg begrenzt, aber
ich habe bis auf NeXT wohl die interessantesten Hersteller
abgeklappert. Eine Frage die ich jeden Hersteller stellte, in wie
weit man bereit ist, Studenten bei der Anschaffung zu unterstuetzen.

Zum Verfahren: Da ich weder Zeit noch Lust hatte mich durch das
allgemeine Gedraengel an mehr oder meist minder fachkompetente
Vorfuehrer durchzukaempfen ging ich immer Richtung Presseempfang.
Dort bat ich dann um einen Gespraechspartner zu den Themen `Low Cost
Unix' und `Vetriebspolitik im Hochschulbereich'. Hier machte sich
der Presseausweis der Jugendpresse sehr nuetzlich. Im Gegensatz zur
Messegesellschaft war man fast immmer kooperativ. In zumeist kurzer
Zeit hatte ich Ansprechpartner, die sich bis zu zwei Stunden Zeit
nahmen, mit mir ueber das Thema zu diskutieren. Die hier wiedergegebenen
Eindruecke sind natuerlich subjektiv.

Als erster Hersteller fand sich aus traditionellen Gruenden Commodore auf
meiner Liste. Dort praesentierte man den lange erwarteten Amiga 3000UX, der
nun endlich lieferbar sein soll. Alles in allem macht der Rechner selber
noch einen sehr neuen, aber schon einigermassen stabilen Eindruck. Mit
Listenpreisen von 9300 DM fuer einen Rechner mit 68030 CPU, 25 MHz, 8MB Ram,
200 MB Platte, 1.44 MB Diskettenlaufwerk, 68882 Mathematik Coprozessor,
SVR4, Ethernet, TCP/IP, NFS und X Windows mit OpenLook will man dort in den
Bereich vorstossen in dem sich zur Zeit die 386'er Unixe tummeln. Auch von
der Performance her hat der Amiga seine Gegner im Lager der 386 basierten
EISA Architekturen zu suchen, denen gegenueber er jedoch einige kDM
Preisvorteil hat. Der Drystonewert vom Amiga 3000ux betraegt ca. 5700. Damit
liegt das Amiga-Unix ca. 3000 Drystones unter gleichwertigen Unixen auf
Basis von 68030/25 oder 80386/25 Prozessoren. (Anm. der Red.)

Allerdings sind in dem Preis nach Auskunft von Herrn Haering keine Updates
enhalten. Was den Hochschulbereich angeht, so ist man bei Commodore bereit
auch einzelnen Studenten Rabatte einzuraeumen, wenn diese ueber die Hochschule
herantreten. Commodore beabsichtigt mit dem Amiga 3000UX UNIX fuer einen
breiten Markt attraktiv zu machen. Dies ist auch der Grund fuer die enge
Kooperaton mit AT&T.

Weg von AT&T hingegen will Hewlett Packard ( += Apollo ). Veraergert ueber
die Lizenzpolitik des Branchenriesen AT&T setzt man auf OSF/1, dessen
Verfuegbarkeit aber die Absehbarkeitsrelation noch nicht erfuellt (...
dessen Absehbarkeit die Verfuegbarkeitsrelation nicht nicht ...). Jedenfalls
kann man es noch nicht bekommen. Preislich liegt man mit der Serie 400/030
im Berch von 12000 DM fuer 8 MB RAM, 200 MB Festplatte und eine Maschine mit
19" Monitor (1280 mal 1024 Pixel monochrom) auf 68030 Basis. Rabatte
bekommen lediglich Hochschulen (bis 35%). Einzelne Studenten oder
Studentengruppen sind fuer HP noch kein erkennbares Kaeuferpotential. Zitat:
"Wir haben in diesem Bereich noch keine Erfahrungen." Auf die zukuenftige
Rolle von Domain OS (Hpollo) angesprochen, reagierte mein Ansprechpartner
gut vorbereitet. Natuerlich werde es weiter unterstuetzt. Allerdings
beabsichtige man in ferner Zukunft (und in einer entfernten Galaxis, Anm.
des Tippsoiden) es in OSF/1 zu integrieren.

Gelungen hingegen scheint die Integration von Sun OS und System V Release 4.
Dort zeigt man sich zuversichtlich, noch dieses Jahr mit der Auslieferung
der neuen Version zu beginnen. Trotz der zu erwartenden Flut von Sun-Clones,
die in vielen PC-Magazinen schon beschworen worden ist, gibt man sich bei
Sun gelassen. Sun deckt den Low-Cost Markt nach eigenen Angaben gleich mit
zwei verschiedenen Modellen ab. Das kleinste Geraet, die SLC ("Sun Low
Cost") ist mit Hochschulrabatt schon fuer rund 8000 DM plus MwSt zu haben.
Fuer dieses Geld bekommt man eine CPU plus 8 MB RAM, Monitor, Ethernet,
jedoch keine Platte oder Diskettenstation. Mit jedem Geraet von Sun erwirbt
man das Nutzungsrecht fuer das Betriebsystem, aber keine Handbuecher oder
Kopie des Systems. Als zweites Modell bietet Sun die IPC (Herr Finke: "Ich
uebersetze das immer mit `Instead a PC'") an. Diese Maschine ist mit 207 MB
Harddisk, 1.44 MB, Monitor, Diskettenlaufwerk, Ethernet, 8 MB RAM und zwei
freien S-Bus Slots schon eher fuer einen Stand-alone-Betrieb geeignet.
Dafuer muss mensch (courtesy of Terra) dann selbst als Hochschule schon 13
Kilo-Deh-Em plus MwSt anlegen. Auch hier ist man bereit, Studenten Rabatte
zu gewaehren, wenn diese ueber die Hochschule an Sun herantreten.

Dieses braucht man bei Apple nicht. Fuer die Modelle, fuer die es
Studentenrabatte gibt, reicht ein Studienausweis. Leider ist die Menge der
Apple-Rechner, die UNIX faehig ist zur Zeit noch disjunkt mit der Menge der
Apple-Rechner, die in diesem Foerderprogramm angeboten wird. Inoffiziell
wurde verlautbart, dass dies "nicht unumstoesslich" sei. Zur Zeit bietet
Apple sein A/UX (ein UNIX ohne X, welches auf System V Release 2 basiert)
fuer 2140 DM auf Disketten an. Fuer 1000 DM mehr bekommt man es auf CD incl.
eines passenden Laufwerkes. Das X-Window System, bei allen anderen
aufgefuehrten Anbietern im Preis enthalten, duennt das strapazierte
Studentenbudget um weitere 735 DM aus. Die zum Betrieb notwendige minimale
Plattform, bestehend aus einem Mac IIsi mit 5 MB RAM, 40 MB Harddisk und
einem 1.44 MB Laufwerk, schlaegt dann noch einmal mit 10270 DM zu Buche. In
diesem Preis ist ein Mathe-Coprozessor enthalten, der zum Betrieb des UNIX
eigenartigerweise notwendig ist. Fuer den dauerhaften Stand-alone-Betrieb
ist diese Konfiguration jedoch als "erweiterungswuerdig" zu bezeichnen. Alle
diese Preise sind jedoch "Normalkundenpreise". Studentenrabatte (bei Apple
um die 25%) wuerden die Produktpalette um einiges attraktiver gestalten.

Geduld sollte man bei Atari besitzen, denn hier ist mit der Markteinfuehrung
nicht vor dem Herbst zu rechnen. Wie bei Atari ueblich wurde jedoch keine
Jahreszahl genannt. An Entwickler soll jedoch eine Vorversion schon ab Ende
April ausgeliefert werden. Preislich will man unter allen bisher genannten
Mitbewerbern liegen, im Gespraech sind Betraege um die 7000 DM. Auf genaue
Zahlen liess sich Herr Mester nicht festlegen. Enttaeuschend war die Antwort
auf meine Standardfrage nach der Foerderung von Hochschulen und Studenten.
Dieses sei, so der Atari-Vertreter, "Haendlersache". Gegebenenfalls wuerde
man sich mit dem Haendler arrangieren. Als Plattform sein UNIX SVR4 bietet
Atari den TT mit 68030 mit 32 MHz (16 MHz Memory Subsystem), 68882
Mathe-Coprozessor, 8 MB RAM (4 MB TT RAM, 4 MB ST RAM), 200 MB Platte und
19" Monitor an. Insgesamt hinterliess dieses Gespraech bei mir den Eindruck,
als sei man sich bei Atari ueber die Vermarktung dieses doch etwas
wartungsintensiveren Produktes noch nicht ganz schluessig. Als Abnehmerkreis
stellt man sich auch bei Atari Hochschulen, kleinere Betriebe und
Abteilungen sowie Anwender von Grafikworkstations vor. Man selber sieht sich
bei Atari nicht als Konkurrenz zu den Anbietern von 386er Rechnern.

Waehrend bei den Herstellern von 68xxx- bzw. SPARC-basierten Geraeten der
Hersteller des Rechners und Betriebssystemvertreiber in Personalunion
auftreten, findet man im 386 Markt eine Reihe von bereits bekannten Firmen,
die das Betriebssystem unabhaengig vom Rechner anbieten. Einen eventuell
vorhandenen Preisvorteil muss man sich in einer mehrstuendigen
Installationsession erarbeiten. Auch findet man das Konzept des
"Baukasten-UNIX" nur hier (... und bei Apple), waehrend man bei den
Nicht-Intels eher fertig installierte Komplettpakete erwirbt. Das wird dem
angestrebten Workstation-Image dieser Anbieter auch eher gerecht.

Martin Seeger , [email protected]
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NEXT MFA5

Supraleitung, oder "Widerstand ist zwecklos"

Ich tingel so gemuetlich durch die Halle 22 der CeBIT, als auf einmal Terra
(der einzige Mensch der schneller rotiert als seine Platte) mir einen
unerwarteten Auftrag verpasst. Ich soll, praedestiniert durch mein Nebenfach
Physik, fuer ihn einer Pressekonferenz ueber Supraleitung beiwohnen. Er
hatte mal wieder eine Terminkollision, denn eine bekannte Politikerin
referierte ueber den Gebrauch von Dienstwagen. Da ich sowieso schon einen
Artikel schreiben wollte und Widerstand sowieso zwecklos ist, stimmte ich zu.

Mein erster Eindruck der Pressekonferenz war "Du bist hier falsch". Alle
(anderen) schienen sich gut zu kennen. Dieses stimmte denn auch. Ich war
auf den Pressestammtisch der TeLi (Technisch Literarischen Gesellschaft)
geraten. Diese Journalistenvereinigung widmet sich dem Ziel Tagespresse
und wissenschaftliche Information miteinander zu verbinden. Die
Regionalkreise veranstalten Gespraechskreise und Informationsveranstaltungen
zu diversen wissenschaftlichen Themen. Die von mir besuchte "Presskonferenz"
war eine eben solche Veranstaltung, die die Supraleitung zum Thema hatte.

Ueber den Vortrag selber etwas zu schreiben ist schwierig. Er fand auf einem
hohen Niveau statt und gab einen generellen Ueberblick ueber die Entwicklung
auf dem Gebiet der Supraleiter, speziell der Hochtemperatur-Supraleiter.
Neben den physikalischen Grundlagen ging der Vortragende auch auf die
Anwendung ein. Da dies fuer die meisten von uns der interessanteste Punkt
sein duerfte, moechte ich darauf stichwortartig eingehen:

- Die Erwartungen an die Hochtemperatur(HT)-Supraleiter waren masslos
ueberzogen.

- Verwertbare Resultate werden erst um die Jahrtausendwende erwartet.

- Nicht ueberall bedeuten HT-Supraleiter einen Durchbruch. Sie bedeuten
nur dort einen wesentlichen Fortschritt, wo die Kuehlkosten einen
Grossteil der entstehenden Kosten verursachen. Dies ist aber nicht
ueberall der Fall.

- Probleme bereiten haeufig die verwendeten Materialien. Auch die
Herstellung bestimmter Komponenten erweist sich als groesseres
Problem als die Temperatur.

- Auf Basis konventioneller Supraleiter ist es gelungen, einen mit einer
Taktrate von 1 GHz betriebenen 4-Bit Prozessor zu bauen. Moeglich
scheinen Taktraten bis 50 GHz. Als Zeitraum wurden die naechsten 10
Jahre genannt.

Ein weiterer interessanter Punkt waren die Gelder, die in diesem Bereich
in die Forschung gesteckt werden. So wurden fuer die Forschung fuer die
Jahre 1989-1995 300 Millionen DM veranschlagt. Zu diesen Bundesmitteln
kommen noch Finanzen aus den Laendertoepfen.

Insgesamt machte der Vortrag deutlich, dass sich die Forschung in diesen
Bereich noch in den Kinderschuhen steckt. Vieles was in den letzten Jahren
durch die Presse aufgebauscht wurde erweist sich als Seifenblase.

Was das Gefuehl des "falsch-seins" angeht, so gab sich dieses schnell. Am
Ende des Vortrages wurde ich von TeLi-Mitgliedern auf die Messehalbzeit
eingeladen, da mir die Messegesellschaft selber den Eintritt verwehrt hatte.

Martin Seeger , [email protected]
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NEXT MMK6
Das Ende der Schlepptop's ?

Hannover (mik) - Noch nicht auf dem Deutschen Markt erhaeltlich - aber
von Fachleuten als potentieller Marktrenner eingestuft, ist ein
taiwanischer Handheld, der unter der Bezeichnung Notepad 286, bzw.
Notpad 386sx auf der diesjaehrigen Computer-Messe CeBIT zu bestaunen
war. Ganze 2,5 Kilo, inklusive 20 Mb-Festplatte, 64O Byte RAM, 2 MB
RAM, aufruestbar auf 4 MB, beim 386 gar auf 10 MB, optinonal
eingebautes 2400 Baud Hayes-compatibles Modem und augenfreudlicher
LCD VGA Bildschirm in schwarz-weisz, ergeben, zusammengeschrumpft auf
DIN-A-4, einen voll funktionsfaehigen PC im praktischen Schreibmappen-
Format. Das Geraet wird von der taiwanischen Firma Arima hergestellt -
und wenn das Konzept Erfolg hat, was zu erwarten ist, dann duerften die
Zeiten der Schlepptops langsam zuende gehen.

Was derzeit an sogenannten Handhelds oder Notepad's zu haben ist, sind
meist Geraetschaften, die in der einen oder anderen Weise vom
inzwischen standardisierten MS-DOS PC erheblich abweichen. Damit
ergeben sich diverse Kompatibilitaets-Probleme, bis hin zu der
trivialen Frage, wie der Benutzer seine auf dem heimischen PC gewohnte
Software-Umgebung auf den Reise-PC uebertragen soll.

Mancher mag sich noch an den alten Oliveti Handheld erinnern, der
unter dem Spitznamen "Texi" bei der Taz und der Deutschen Presse-
Agentur Kariere machte. Der taiwanische Notepad liegt auf dieser
Produktlinie - allerdings mit der heute verfuegbaren PC-Technik. Das
ideale Arbeitswerkzeug fuer Reporter, Publizisten, Agenturjournalisten
und Zeitungsredakteure.

Was man unterwegs nicht braucht, kann man zuhause lassen. Zum
Beispiel das 3.5" Disketten-Laufwerk, das als abnehmbares Steckmodul
konzipiert wurde. Als Steckmodul gibt es auch eine kleine
Nummerntastatur, sinnvoll fuer Datatypisten, die derartige Tastaturen
im Fuenf-Finger-Blindsystem benutzen. Praktisch ist die dazugehoerige
Umhaengetasche fuer den Reportage-Einsatz vor Ort. Die Stromversorgung
erfolgt ueber ein Aku-Pack (sehr schnell austauschbar) oder mit einem
Adapter fuer den Zigarreten-Anzuender im Auto. Der Kaufpreis fuer den
Notepad 286 liegt derzeit bei ueber 5000.- Mark - allerdings kann man
davon ausgehen, dasz in diesem Punkt das letzte Wort noch nicht
gesprochen ist. Ausfuehrliche Testberichte werden wohl nicht lange auf
sich warten lassen.

Hier die technischen Daten:
Notepad 286

SYSTEM
80C286 MHz clock speed
2 MB RAM on-board expandable up to 4 MB, 0 wait state
64 KB of ROM containing BIOS with configuration software
Socket for 12 MHz 80C287 co-processor

DISPLAY
Paper-white, supertwist LCD, CCFT backlit
640 X 480 VGA resolution with 16 shades of gray
EGA, CGA, MGA compatibility

STORAGE
20 MB hard disk with average acces time under 27 ms
1:1 interleave with autopark
3.5" 1.44 MB external floppy disk drive

KEYBOARD
82/83-key keyboard with LEDs for Caps Lock, Scroll Lock, Num Lock

POWER
Kemovable, rechargeable 2.5AH Ni-Cad battery with over-charging
protection
Full range AC adaptor (110/220v)
Automatic power-saving control

PYSICAL
Size: 298mm(W) X 216mm(D) X 38mm(H) - A4 size)
Weight: 2.34 Kgs with hard disk an battery installed

CONNECTIVITY and EXPANSION
one parallel DB-25F port
one serial DB 9M port
one 26PIN port for 3,5" 1.44 MB external floppy disk drive
one DB-15 video port for VGA Monitor
one 132PIN poprt for connecting optional docking station
one 30PIN port for modem card

OPTIONS

2400/1200/300 Hayes-compatible internal modem
Expansion docking station (two 16-bit-slots)
External numeric keypad

Juergen Wieckmann (Alle Angaben ohne Gewaehr nach Herstellerauskunft)
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NEXT MRC7
Was is'n is-News ?

Wie schon letztes Jahr lenkten wir unsere Schritte auch zielstrebig zum
Stand der Gesellschaft fuer Mathematik und Datentechnik (GMD). Dies ge-
schieht schon allein aus dem Grund um Bekannte aus dem Projekt Wissenschafts-
journalisten oder den diversen Abteilungen der GMD zu besuchen. Dazu kommt
das mensch sich mit Sicherheit darauf verlassen kann, dass auf dem GMD-Stand
immer neue und interessante Projekte vorgestellt werden.

Bei der GMD stellte dieses Jahr das Darmstaedter Institut fuer Integrierte
Publikations- und Informationssysteme (IPSI) beispielsweise das Projekt
is-NEWS vor. Fuer uns als Redaktion eines elektronischen Magazines natuerlich
besonders interessant, da es sich um die Aufarbeitung von Nachrichten aus
den Netzen und integrierte Kommunikationsoberflaechen handelt.

Das im Oktober 1990 gestartete Projekt hat sich zum Ziel gesetzt ein
integrierten Informationsdienst mit Datenbank, elektronischer Zeitung,
Dialogsystemen, Retrivialfunktionen ueber Tagungsveranstaltungen, Such- und
Betrachtungssystem fuer Videosequenzen, ein Lexikon und vieles mehr unter
einer graphischen Benutzungsoberflaeche zu vereinen. Dies geschieht auf den
Hausinternen Unix-Rechnern (Sun), MacIntosh und PC's, sowie entsprechenden
Erweiterungen wie Videoboards, Videorekorder, AD-Wandler, etc.

Die Zielgruppe ist der informationssuchende GMD-Mitarbeiter, aber kann auch
der Redakteur bei einer Zeitung oder der Endabnehmer zuhause sein. Das Projekt
soll die Moeglichkeiten moderner Kommunikation aufzeigen, ist also kein markt-
faehiges Produkt. Es wird aber im Rahmen eines Experimentes innerhalb des
IPSI und der GMD eingesetzt.

is-NEWS umfasst - wie schon getippt - mehrere Bereiche. Als erstes dient
es zum Lesen und Suchen nach Fachinformation. Als Informationsquelle wird
dabei das weltweit verbreitete UseNet mit seinen ueber 1500 Newsgruppen
verwendet. Das IPSI hat aber schnell erkannt, dass in den 300 MB pro Monat
die im UseNet an Datendurchsatz entstehen sich sehr viel redundante
Information befinden. Daher werden nur bestimmte Gruppen und aus diesen Gruppen
wieder nur bestimmte Artikel redaktionell ausgesucht und innerhalb einer
Datenbank und eines "Newsreaders" zur Verfuegung gestellt. Auf der CeBit
wurde das Anhand einer Diskussion ueber Teilaspekte der Kuenstlichen
Intelligenz vorgefuehrt. Auf diese Art entsteht die persoenliche elektronische
Zeitung. Wer die ersten Beitraege ueber das Konzept der Chalisti gelesen hat,
wird auffaelig viele Parallelen entdecken, wobei die Umsetzung bei dem IPSI
wesentlich besser gelungen ist. Mehrere Bearbeiter, Rechen- und Rechnernetz-
leistung, wissensbasierte Datenbanken und is-News als Werkzeug zum generieren
von Publikationen geben die Moeglichkeiten dazu.

is-News als Oberflaeche fuer die persoenliche Zeitung nutzt die Moeglichkeit
der neuen Medien voll aus. Es wird eine - vom Kiosk her gewohnte - Zeitung
angezeigt. Aber schon nach paar Sekunden kommen die Unterschiede zum
tragen. Einzelne Beitraege sind mit einem - von Fenstersystemen gewohnten -
Balken versehen, mit den der geneigte Leser den entsprechenden Artikel
verschieben kann. Parallel kann der Benutzer Mails empfangen oder verschicken,
ein Bildtelefon aufrufen, in den Bestellservice gehen, das private Archiv
waelzen oder Begriffe nachschlagen. is-News setzt darueber hinaus klar auf
die multimedialen Aspekte der Informationspraesentation. Das einspielen von
Videos, Ton oder Graphiken ist ebenso moeglich, wie das graphische Anzeigen
von Argumentationslinien in nicht-linearen Artikeln.
Als Beispiel wird der bekannte Artikel von John R. Searle "Minds, brains, and
programs" als Hypertext aufgearbeitet. Mit diesem Werkzeut, HyperNeWS genannt,
werden die Argumente vernuepft und in ihren Argumente-Folgerung-Kette aufge-
zeigt. Unklare Begriffe oder Verweise auf andere Textpassagen koennen durch
Mausklick direkt verfolgt werden. Das althergebrachte Lesen von oben nach
unten ist damit passe.

Eine weitere Funktion ist das SIC!. SIC! steht wohl einmal fuer den
beliebsten Kommentar von DFN-Teilnehmern, soll aber in diesem Zusammenhang
"System for Information on Conferences" heissen. Der Benutzer kann hier
auf Anfrage zu bestimmten Themen Konferenzen vorbereiten und entsprechende
Informationen aus einer Datenbank abfragen. Die Angabe von schon statt-
gefundenen Tagungen, Zusammenfassungen der Inhalte, Kontaktadressen und
Termine sind hier schnell abfragbar.

In das Projekt is-News fliessen vielen Teilprojekte ein. Bei IPSI gibt
es Projekte ueber Generierung graphischer Oberlfaechen, Aufbau von
wissenbasierten Informationsmanagment, etc. Einige Projekte scheinen eher
bedenklich. Zum Beispiel wird in dem Teilprojekt KOMET an der automatischen
Erzeugung von Texten gearbeitet. Dabei geht es darum, aus einer Sammlung
von Informationen Texte und Artikel automatisch erstellen zu lassen und damit
- theoretisch natuerlich - den Autor und Redakteur arbeitslos zu machen.
Aus Informatikersicht betrachtet ein sehr interessantes Projekt. Schliesslich
muss einem solchen System beigebracht werden welche Informationen relevant
sind und welche nicht. Wie Wiederholungen an Woertern und Personen vermieden
werden, welches Wort zu welcer Deklinations- oder Konjugationsklasse
gehoert, sein grammatisches Geschlecht, unregelmaessige Verben, etc.
Dazu kommt das erzeugen von korrekten grammatischen Saetzen. Ein solches System
bei KOMET kann mehrere Abschnitte automatisch erzeugen. Bei is-News scheint
das Ziel von KOMET zweierlei zu sein:

- Moeglichst automatischen aufarbeiten der UseNet-News
- Weiterentwicklung als Antwortkomponente in natursprachlichen
Parsern fuer Benutzungsoberflaechen und fuer Uebersetzungs-
systeme

Frau E. Maier weissst aber in ihren Beitrag ueber das Projekt daraufhin, dass
der Textgenerator nie in Konkurrenz zu menschlichen Autoren tretten soll,
da die Faehigkeiten des originellen und kreativen Schreibers nicht nachbild-
bar und formalisierbar sind. Hoffen wir, dass es dabei bleibt.

In welche Richtung das Projekt sich weiterentwickeln wird, werden wir
natuerlich beobachten. Interessant ist auf jeden Fall das ein recht komplexes
Projekt innerhalb weniger Monate von der Idee zu einem fast fertigen Programm
gebracht hat.

Terra
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NEXT MRC8
Noch ein neues OS

Unter dem Stichwort "Mehrplatzfaehigkeit fuer MS-DOS" stellte die ERGOS GmbH
auf dem Stand der Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung (GMD)
ein neues Betriebssystem unter dem Namen ERGOS-L3 vor.

Auf der Basis von 386 und 486 Prozessoren wurde von Wissenschaftlern der
GMD mit dem Ziel der Integration von vorhandener Software (unter MS-DOS),
effektiver Ausnutzung des Rechenleistung und Betriebssicherheit.
Bei L3 handelt es sich also erstmal um ein Mehrplatzsystem, welches aber
mehr Aehnlichkeit mit VM, als mit Unix hat. Jeder Benutzer bekommt seinen
eigenen virtuellen Speicher- und Plattenbereich zugewiesen. Ein weiterer
Unterschied zu Unix ist, dass L3 nicht dateiorientiert (wie Unix) ist,
sondern ein prozessorientiertes OS darstellt.

Da L3 vollstaendig im Protected Mode des Intelprozessors arbeitet, kann
es den gesamten Speicher direkt erreichen und Speicherbereiche teilweise
auf Platte auslagern. Hierbei gilt das Prinzip, dass eher Speicherbereiche
ausgelagert sind, als sich im Hauptspeicher befinden. Das Ziel ist, dass
bei unabsichtlichen (Was'n das fuer ein Kabel?) oder absichtlichen (Vorsicht,
Putzfrau) abschalten des Rechners der alte Zustand wieder hergeetellt werden
kann. Tritt eine Stoerung auf und der Rechner muss neu gestartet werden,
befinden sich die Benutzer direkt an ihren letzten Arbeitsstand. Dies wird
durch ein regelmaessiges (alle 10 Sekunden) abspeichern des Arbeit erreicht.

L3 besitzt eine eigene Erweiterung mit dem Namen L3DOS. Dabei handelt es sich
um eine Task um MS-DOS-Programme ausfuehren zu koennen. Die Emulation stellt
eine Schnittstelle zwischen dem Benutzer, den virtuellen Bios (vbios) und der
Hardware die ueber L3 angesprochen wird dar. Selbst ERGOS hat sich nicht
getraut, dass ganze nun MS-DOS Kompatibel zu nenne, weil von diesem Zustand
ist L3DOS weit entfernt. Programme wie MS-Windows sind nicht lauffaehig.

An Netzwerkfaehigkeiten bringt L3DOS die Eigenschaft mit, dass Filesysteme
geshared (also anderen Benutzer verfuegbar gemacht) werden koennen incl.
der notwendigen Record- und Filelockingmechanismen. Unter L3 selbst gibt
es eine TCP/IP Erweiterung um auf die Internetwelt zugreifen zu koennen.

Von L3 werden im Augenblick 386 und 486 Rechner unterstuetzt. Also Terminal
werden Wyse-Terminals empfohlen. MFM, RLL, AT-Bus, ESDI und SCSI Platten
koennen genauso angesprochen werden, wie Wangtek Streamerkontroller. Fuer
Vernetzung ist zu erwaehnen, dass Etherlink und WD8003 Karten, sowie fuer
serielle Kommunikation Digiboards getestet wurden.

Was C fuer Unix und Rexx fuer VM/CMS ist, das ist ELAN fuer L3. Mindestens
an dieser Stelle faengt der geneigte Leser an zu ahnen, dass Vorlaeufer von
L3 unter anderen Namen schon bekannt wurden. Dies ist wirklich so, den der
Vorlaeufer unter dem Namen Eumel ist vielleicht einigen bekannt. Ergos gibt
gleich noch eine Liste von lauffaehiger Software unter L3 mit. Auf 4 Seiten
werden Anwendungen fuer Rechtanwaelte, Fakturisierung, Datenbanken, etc
aufgefuehrt. Alzu reichhaltig ist das Angebot - im Vergleich zu anderen
Betriebssystemen - nicht.

Der Preis von L3 ist nach Anzahl der Arbeitsplaetze gestaffelt:

1 Arbeitsplatz 480 DM
1-2 Arbeitsplaetze 1200 DM
1-5 Arbeitsplaetze 2400 DM
1-15 Arbeitsplaetze 3950 DM
TCP/IP (Preis pro 386er) 800 DM
Schulung (pro Tag/Person) 480 DM

Alles inclusive L3DOS, ELAN-Compiler, Editor und Handbuecher.
Interessant ist, dass zwei Programme noch extra aufgefuehrt wurden.

SDRINL: Unterstuetzung bei der Abbrechnung von Standard-Diensreisen im
Inland nach dem Bundresreisekostengesetz 3900 DM
SDINLAUSL: Unterstuetzung bei der Abbrechnung von Standard-Diensreisen im
Inland und Ausland nach dem Bundesreisekostengesetz 4900 DM

Scheint also eine zentrale Anweundung fuer L3 zu sein. Es ist wenig
wahrscheinlich, dass sich L3 gegenueber Unix durchsetzen kann. Im Einzelfall
koennte Ergos-L3 aber eine Alternative darstellen. Weitere Informationen
kann bei der ERGOS Ergonomic Office Software GmbH, Bergstr. 7, 5200 Siegburg
angefordert werden.

Terra
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NEXT MRC9

Frauenberufe in der Inormationstechnik

Am Samstag beehrte Prof. Dr. Rita Suessmuth - ihres Zeichens Bundestags-
praesidentin - die Veranstaltung Chancen 2000 auf der CeBit. Mit einiger
Verspaetung - vermutlich konntes es einige uebereifrige Journalisten-
kollegen es nicht unterlassen sie zu fragen, ob sie mit einem Dienst-
wagen gekommen ist - began die Veranstaltung ueber Frauenberufe in der
Informationstechnik. Frau Suessmuth (von der wir zufaellig wissen das
sie schon manchen Operator wach gehalten hat) hielt erstmal ein Kurz-
referat ueber das Problem.

Sie stellte fest, dass keiner der Annahmen die vor 10 jahren aufkamen sich
bewahrheitet hat. Weder haben sich Frauen "nie" an Computer gewagt noch
gibt es einen ueberdurchschnittlichen Anstieg der Frauenarbeitslosigkeit
als folge der Rationalisierung von typischen Frauenberufen durch die
Informationstechnik. Allerdings wurde die Weiterbildung der Frauen in
vielen typischen Frauenberufen wie Sekraeterinnen und in der Verwaltung
zur zwingenden Notwendigkeit. Damit ergab sich aber - so sieht es die
Praesidentin - die Chance in typische Maennerdomainen einzubrechen.

Aber erstmal sollten die Probleme analysiert werden. Das Frauen heute
trotzdem so selten in den technischen Berufen und besonders den Berufen
der Informationstechnik anzutreffen ist, wuerde - wer haette es gedacht -
an der Erziehung liegen. Es ist nunmal weiterhin relativ selten, dass
Maedchen zu Weihnachten einen Computer geschenkt bekommen oder von den Eltern
in technischen Bereichen gefoerdert werden. Aber auch im Kindergarten oder
in der Schule gibt es kaum einen Ausgleich zu den haeuslichen Fehlern.
Im Informatikunterricht werden die maedchen schnell benachteiligt, da
die Jungen schon Vorkenntnisse haben oder einfach bei der "Pruegelei"
um den Platz am Rechner schlicht und einfach gewinnen. Die Folgerung ist
fuer Lovely Rita klar: Aufhebung der Koedukation im informatikunterricht.
Um die Benachteilung aufzuheben ist einfach eine Trennung von Maedel und
Buben im Unterricht erforderlich. Dies muss schon allein geschehen um
die besondere sichtweise von Frauen gegenueber der Technik Rechnung zu
tragen (Anm. der Redaktion: nicht nur auf dem CCC-Congress scheint es das
Thema "Feminines Computerhandling" zu geben). Laut Prof. Suessmuth sehen
Frauen die probleme allgemeiner und umfassender, waehrend sich der Mann
eher auf das Detailproblem stuerzt - unabhaengig davon, ob das ueberhaupt
an dieser Stelle sinnvoll ist. Dieser umfassende Blick ist aber fuer die
weiterentwicklung der Gesellschaft notwendig. Sie verweist auf die
Expo 2000 in hannover, die ja Mensch, umwelt und Technik im Einklang
darstellen soll.
Aus diesen allgemeinen Blick folgeret direkt auch die Forderung nach
besonderen Foerderungsprogrammen an Hochschulen und in der Weiterbildung
im Berufsleben. Dies muss geschehen, da wir die Technik nicht abschaffen
koennen und wir mir ihr Leben muessen.
Es bleibt auch nicht unerwaehnt, dass die Frauen in den neuen Bundes-
laendern weitaus mehr in technischen Berufen qualifiziert sind, als
ihren westdeutschen Gegenstuecke.

Nach diesem einfuehrenden Referat wurden paar Fragen von den Moderatoren
und Zuschauern gestellt. Unter anderem wurde sie nach dem verbindenen
Rechnersystem ParlaCom im deutschen Bundestag gefragt. Sie erlaeuterte,
dass in der Anfangszeit viele Abgeordnete eigentlich dem Rechner eher
skeptisch gegenueberstanden, aber nun die Abgeordneten die noch kein
Rechner haben nicht schnell genug einen bekommen koennen. Jedes jahr
sind bestimmte Summen fuer die Erweiterung des ParlaCom Systems geplant,
so das jedes jahr eine Anzahl von Abgeordneten zusaetzlich ausgestattet
werden koennen. Es faellt aber auch, dass die Abgeordneten meistens die
Moeglichkeiten des Rechnersystems nicht kennen. Prinzipiell sieht sie
naemlich mehr Chancen als Gefahren in der Informatiostechnik. Allgemein
und fuer die Frauen.

Angesprochen auf einen Professor an der Uni Erlangen im FB informatik,
der den neuen semster erzaehlt, dass ja die Informatik und die Computerei
ein junges Fach sei und wenn die Informatik zum Maennerberuf werden
wuerde, die Frauen ja selbst schuld haetten, erwiderte die Bundestags-
praesidentin, dass dies eben zeige das selbst ihre Hochschul?kollegen
noch eine Menge zu lernen haetten und die Informatik als Unifach zwar
neu waere, aber sich in der Gruppe der technischen "Maennerberufe"
einordnete.

2 stunden vor der Praesidentin war die niedersaechsische Familien-
ministerin zu einem aehnlichen Thema anwesend gewesen. In dieser
Veranstaltung hat die Ministerin die These vertreten, dass Frauen dadurch
benachteiligt waeren, weil sie weniger abstrakt denken wuerden.
Frau Suessmuth erteilte der These eine absage und meinte dazu, dass diese
These sich in die pseudowissenschaftlichen Erklaerungen der Vergangenheit
einreihen wuerde und die Frauen solche Geruechte nicht weiterverbreiten
sollten. Alle diesbezueglichen Studien halten einer naeheren Betrachtung
ueber ihrer Erhebung nicht stand.

Mit deutlich groesseren Applaus als bei ihrem eintreffen wurde dann die
Praesidentin nach einem - fuer eine eigentliche Repraesentationsfigur -
Referat mit politischen Forderungen und Fragenstunde verabschiedet.

Terra
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NEXT MRCA
ISDN in der Zukunft

Neben dem alljaehrlichen Dienstagstreffs der Hacker und Datenreisenden
auf dem Poststand, gab es diesmal einen Grund vorzeitig bei der
DBP Telekom (deren Schriftzug nun nicht mehr in Geld, sondern in Mauve
(Muf, na ... auf jeden Fall rosaaehnlich). Der Grund war folgener
Beitrag im BIM-Magazin:

"ISDN wird SAUTEUER! 08.03.91

Am 1. Juli ist es soweit! Unser V-Mann im BMPT, verriet uns, dass die
Gebuehrenstruktur bei ISDN total geaendert wird. So steigen die Kosten
fuer die Installation (bis Terminalabschluss) auf 500 DM. Wahlweise
wird es entweder eine ZUSAETZLICHE ZEITGEBUEHR geben (Einheit wird von
25 Pfg auf 31 Pfg gehen), ODER es wird eine Volumengebuehr kommen. Im
BMPT wird diese Regelung dennoch nicht favorisiert, weil die Leute
KEINE KONTROLLE mehr haben. Gegen den Zuschlag spricht die ERHEBLICH
HOEHERE DURCHSATZRATE als bei DATEX-P. Man killt mit ISDN DATEX P.
GILB ist in der Zwangslage. ISDN ist nur ein miserabler RUMPFDIENST
und hat keine weltweite Erreichbarkeit. Dazu kommen FTZ-Fehler bei der
Standardisierung unddas Unvermoegen schnell zuverlaessigeAnbindungen
zu machen. In Darmstadt ist ISDN derzeit kein besonderes Thema. Mit
dem 1. Juli faellt die TKO fort und GILB kann nehmen was er will. Dr.
HERBERT UNGERER von der Abteilung XIII der EG sieht mit Besorgnis
diese Preisentwicklungen. Auf der CeBIT werden wir mit der EG hart
verhandeln muessen, damit wir alle nicht ueber den Tisch gezogen
werden."

Das war natuerlich eine Meldung die fuer unseree Versuche mit ISDN nicht
unwichtig sein koennten. Inbesondere Dienste wie SMTP und NNTP via IP ueber
ISDN koennten damit sehr teuer werden, also kuemmerten wir uns mal darum.
Gleichzeitig gab uns aber der Stil der Nachricht zu denken, der
eine Gewisse Aehnlichkeit mit einer bekannten deutschen Zeitung nicht zu
scheuen braucht. Also auf die Suche nach Informationen ...

Dabei kam folgenes raus: Es liegt ein Vorschlag einer Kommision der DBP
Telekom vor, wobei ab 1.1.1993 die Gebuehren bei ISDN neu geordnet werden
sollen. Ab 1.7.1991 ist eine Angleichung der Preise an die neuen Telefon-
gebuehren vorgesehen. Also ISDN wird dann auch im 5 Minuten Takt abgerechnet.

Aber was ist mit der "Schreckensmeldung", dass eine Volumengebuehr eingefuehrt
werden soll ? Bei OSI- oder Non-OSI-Netzen wuerde das zu einer finanziellen
Katastrophe fuehren, weil schliesslich X.400 und IP einen gewaltigen Traffic-
overhead haben, der Gebuehren kosten aber keine Nutzdaten beinhalten wuerde.

Also ab 1.1.1993 soll tatsaechlich eine vollkommen andere Berechnungsgrund-
lage eingefuehrt werden. Diese wird entweder in Form einer Zeit- oder
Volumenabhaengigengebuehr eingefuehrt werden. Praktisch sieht es dann so aus:
Es wird einen Sekundentakt geben. Vom Preis her, soll dann eine Sekunde
ISDN so teuer werden, dass ein 8-Minuten Telefongespraech und 8-Minuten ISDN
gleich teuer waehren, aber bei entsprechend kuerzer Nutzungsdauer eben nur
entsprechend weniger Gebuehren bei ISDN anfallen. In Feldversuchen hat die
Post solche Abbrechnungen ja schon durchgefuehrt. Die Anschluss- und Grund-
gebuehr soll drastisch erhoeht werden um den groesseren Kosten (z.B. kostet
ein Optokopller bei ISDN 40.000 DM, statt 10.000 DM fuer ein analoges Geraet)
Rechnung zu tragen. Aus dem gleichen Grunde, wird die Post bei Antraegen
auf Neuanschluessen von Telefonen auf Grund der entstehenden Kosten ent-
scheiden, ob Teilnehmer analoge oder ISDN-Anschluesse bekommen. Die Post
verpflichtet sich aber weiterhin ISDN bis Ende 1993 im Gebiet der alten
Bundesrepublik flaechendeckend anzubieten. Wer ISDN schon frueher haben will,
aber die Untervermittlung noch nicht ISDN-faehig ist, muss entsprechend
zuzahlen. In den neuen Bundeslaendern wird als Richtwert Ende 1995 zum
flaechendeckenden Einsatz von ISDN angepeilt.

Auf die immer schlechtere Leitungsqualitaet in der analogen Technik bekamen
wir es mit einem denkbar unintelligenten Kommentar zu tun. Wir machten darauf
aufmerksam, dass es immer haeufiger vorkommt, dass Verbindungen von einer
Stadt zur naechsten wegen "Dauerbesetzt" nicht zu stande kommen oder Leitungen
so schlecht werden, dass sogar bei PEP-Modems es zu Verbindungsabbrueche
kommt. Das Argument von Herrn Fink aus der DBP Telekom, Generaldirektion:
"Die Qualitaet in Deutschland war schon immer weit oberhalb der Richtlinien
der CCITT. Nun muss die Post aber als Unternehmen arbeiten und da laesst sich
das eben nicht mehr machen. Nun sinkt das Niveau eben auf CCITT-Normen."
Die Post scheint wirklich "Wirtschaftlichkeit" ohne Konkurenz einfuehren zu
wollen.

Einen Uebergang zwischen ISDN und Datex-P soll es nicht geben. Allein ein
Uebergang zwischen Telex und ISDN. Vermutlich glaubt die Post selbst nicht
Datex-L und Datex-P als eigene Leitungen halten zu koennen. Ab 1993/94 soll
aber Datex-P im ISDN angeboten werden. Datex-L geht dann wohl ein, was aber
auf Grund der Teilnehmernzahlen schon laenger zuerwarten ist. Die Anzahl der
Teilnehmer im Datex-L haben sich in 5 Jahren halbiert.

Die Aktion der Post mit PC-Karten laeuft wie geplant am 31.3. aus. Wer
allerdings bis dahin noch den Kaufbeleg und den Antrag auf einen ISDN-
Anschluss vorweisst, kriegt die 888 DM Gebuehren gutgeschrieben. Von der
Aktion haben mindestens 2000 Kunden gebraucht gemacht, wobei genaue Zahlen
noch nicht bekannt sind. Insbesondere DateV, Versicherungen und Banken haben
S0-Karten in groesseren Stueckzahlen geordert.

Terra
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NEXT MNEB

Chancen 2000 und die Probleme damit

Dieser Beitrag haben wir aus dem Zerberus gezogen. Leider scheinen unsere
Mails an den Autor verloren gegangen sein, wenigstens haben wir keine Antwort
bekommen, ob wir den Beitrag in der Chalisti verwenden duerfen. Da wir selbst
uns unseren Kommentar zum Thema "Chancen 2000" enthalten wollen und
Volker Ulle das ja in einem oeffentlichen Brett gepostet hat, uebernehmen wir
diesen Beitrag jetzt ohne auf eine Rueckantwort zu warten.
(Anm. der Redaktion)

Zuerst einmal habe ich mir heute erlaubt, nach Messeschluss den Bereich
"Chancen 2000" in Halle 22 zu begutachten.

Meine schlimmsten Erwartungen wurden fast uebertroffen. Der "Jahrmarkt-
Charakter" war tatsechlich perfekt: Viele kleine Wuerstchenbuden mit
vielen kleinen Schirmen und ganz vielen bunten Lauflicht-Schlangen, die
alle auf das Zentrum des Bereichs zuliefen, in dem der Info-Stand mit
dem hochverehrten Standleiter-Oberguru war. An der Rueckseite des Bereichs
eine lange Reihe glaeserner "Gefaengnis-Zellen", in denen wohl so etwas wie
"Geschaeftsgespraeche" gefuehrt werden sollten: 2 mal 4 Meter gross - gerade-
zu laecherlich. Die Beschriftung der wackeligen, von duennen Aluminium-Profilen
gehaltenen "Sonnenschirme" ueber den "Staenden" (als "Stand" ist das wirklich
nur mit groesstem Wohlwollen zu bezeichnen) ist so klein, dass man schon eine
gute Brille braucht, um den Text zu lesen, ohne sich direkt vor die Bude
zu stellen. Die Hoehe der Staende ist so gewaehlt, dass nie mehr als 3 Leute
einer Demonstration zusehen koennen, da der Vorfuehrende den Blick auf das
Wesentliche versperrt. Wie man eine optimale Umgebung fuer Praesentationen
schafft, davon hat der Organisator sicher noch nie etwas gehoert. Dafuer ist
aber dieses Jahr erstmalig ein wirklich einheitliches Bild im gesamten Bereich:
Wuerstchenbuden mit Sonnenschirmen, Computern und grauen Stand-"Maeusen".
Die Einheitstracht ist bundeswehrmaessig gelungen!

So hatte ich erstmal grosse Muehe, ueberhaupt den Stand der Bionic aus dem
Einheitsbrei herauszufinden. Nachdem ich am Sonnenschirm die Microschrift
"Bionic" entdeckt hatte - ich muss sagen, dass der Stand der Bionic noch
zu den Besten gehoerte - hatte mich auch schon ein "freundlicher" Standmit-
arbeiter der Bionic entdeckt, der mit dem Finger auf den Halleneingang zeigte
und mit ernster Miene verkuendete, dass dort der Ausgang waere. Auf meine
Frage, dass ich garnicht verstuende, warum er denn so reagiere, bekam ich
keine Antwort. Ich wurde einfach mit Nichtbeachtung bestraft. Ein anderer
Sysop der Aquila wurde am Bionic-Stand (sinngemaess) mit den Worten begruesst,
was er denn dort zu suchen haette. Aehnliche Erfahrungen haben auch andere
Mitglieder/User unserer Mailboxsysteme gemacht, wie wir heute Abend auf
unserem Usertreffen feststellten.

Offensichtlich fehlt irgendwo die Einsicht, dass nicht *wir* das Problem
bei diesen "Chancen 2000" sind, sondern die verantwortungslosen Ent-
scheidungen der beteiligten Firmen (MBB, Messe AG, Ausstellerausschuss) und
die Luegenpolitik der beteiligten Mitarbeiter.
(Anm. der Redaktion: Im Vorfeld der Messe gab es Kritik und Boykottaufrufe,
da Chancen 2000 von dem MBB-Konzern ausgestattet wurde).

Ich werde das Gefuehl nicht los, dass die Messe neben einer Schau der
Eitelkeit und Arroganz auf breiter Ebene auch eine Schau der moralischen
Verantwortungslosigkeit ist.

Ich moechte zum Schluss nochmal ausdruecklich darauf hinweisen, dass ich
diese Kritik nicht global auf alle Verantwortlichen beziehe, sondern nur
auf einige merkwuerdige Vorgaenge um die "Chancen 2000" herum.

Ich habe z.B. am Mittwoch ein sehr bereicherndes Gespraech mit Padeluun
gehabt, in dem er mir dargelegt hat, warum er sich von einer Messeteilnahme,
trotz aller Kritik auch von seiner Seite, mehr verspricht, als von einem
Boykott. Seine Einstellung kann ich nachvollziehen und bis zu einem gewissen
Grade teilen. Solche konstruktiven Dialoge hinterlassen ein gutes Gefuehl,
da sie von der Achtung des anderen Menschen als ernstzunehmenden Partner
zeugen. Aber zur Dialogfaehigkeit gehoert eben eine gewisse Toleranz und
Selbstsicherheit. Nur wenige besitzen sie offensichtlich - Ausstelleraus-
schuss und Messe AG waren nicht bereit, unser Dialogangebot anzunehmen -
sagten sogar einen festen Termin 2 Stunden vorher ab.

Durch dieses offene Schuldeingestaendnis und die nachfolgende gezielte
Irrefuehrung durch ALLE Verantwortlichen hat die Messe AG und der Aus-
stellerausschuss jegliche Glaubwuerdigkeit verloren. Wer vor den Gegnern
und der Realitaet fluechten muss, hat Angst vor der Konsequenz, die
eigene Unfaehigkeit zuzugeben.

Volker [email protected]
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NEXT MRCC
Internet auf der CeBit

Dieses Jahr gab es zum ersten Mal auf der CeBit feste Leitungen zum
europaeischen und weltweiten Internetverbund. Fuer die Tage der CeBit
war von der Universitaet Dortmund die Domain .cebit91.de eingetragen
worden unter der u.A. Sun, Bintec, Garmshausen, Toshiba, SCO, netCS
und andere Firmen erreichbar waren.

Technisch wurde der Anschluss von einigen Firmen wie Sun und Bintec
ueber ISDN und die Bintec-Software geloesst. (Daraus schliesst der
geneigte Leser nun blind, dass die Bintec-Software nun auch fur Sun
erhaeltlich ist). Andere Firmen benutzten das Datex-P zur Teilnahme
an den IP-Diensten. Lustigerweise war der Internetanschluss via ISDN von
Toshiba auf einen 386sx-Laptop unter SCO Unix realisiert worden. An
diesen Rechner war prinzipiell niemand da. Die Routing Table hatte
ihren Defaulteintrag auf Unido und daher konnte jeder - wenn er ueberhaupt
auf die Idee kam mal ein telnet auszuprobieren - sich vom Toshibastand
durch die Welt schalten. Das nennen wir "Offene Netze". :-)

Ebenfalls am Internet - aber unabhaengig von den Anschluessen der Unido -
war die Uni Oldenburg. Mit einer im Auftrag von Telenorma geschriebenen
IP/ISDN Software wurde eine Internetverbindung zur heimischen Universitaet
aufgebaut und anschaulich der Einsatz von ISDN im Multimediabereich vor-
gefuehrt. Dazu - hoffentlich - mehr im Beitrag ueber Forschung&Entwicklung
auf der CeBit.

Das Postmasterteam des EUnet an der Uni Dortmund verteilte nun auch fleissig
die EUnet-Tarife fuer Mailboxen und Personengruppen. Bis dato waren diese
rein muendlich festgehalten worden und basierten eher auf ueberschlagenden
Rechnungen. Da aber immer haeufiger Anfragen von Privatpersonen kommen, war
schon laenger geplant Tarife festzuschreiben.

Unido hatte uns schon im Vorversion dieses Textes zugeschickt, wobei wir
aber keine eingebauten Latex-Interpreter im vi haben und daher den Inhalt
eher erraten haben, aber schon da war zu ersehen das sich zu den damals
ausgehandelten Tarifen einiges geaendert hat. Dementsprechend gab es schon
via Mail einige Kommentare und auf der CeBit wurde darueber nochmal mit
ap@unido und afs@unido geredet.

Aber erstmal zu den Tarifen. Die Preise fuer Universitaeten und Firmen
sehen bei der Unido fuer die UUCP-Dienste (Mail + News) folgenermassen
aus:
70 DM/Monat Grundgebuehr, int. Mail, europ. News
+ 35 DM/Monat fuer 10 % News
max. 275 DM/Monat fuer 100% int. News

Dazu kommen Volumenkosten von 20Pf/KB fuer europaeischen und 45Pf/KB
fuer aussereuropaeischen Traffic. Fuer Internet zahlen solche Einrichtungen
1000 DM Grundgebuehr. Dann entfallen die Volumengebuehren, sowie koennen
weitere Dienste (telnet, ftp, irc, etc) genutzt werden. Firmen zahlen
fuer Internet 2000 DM. Als Schnupperangebot kostet Internet 500 DM, ist
aber dann auf einen Traffic von 20 MB/Monat beschraenkt. Jees Byte
mehr kostet Geld.

Fuer Privatpersonen sollte nun prinzipiell erstmal ebenfalls die Pauschale
gelten, sowie eine Abhaengigkeit von der Anzahl der Teilnehmer.
Im Ergebnis sieht das nun so aus:

Beispiel 1: Mailbox mit News
30 Benutzer, 30% News, Domain, int. Mail, europ. News

News-Dienst/Grundgebuehr 175 DM
30 * 5 DM 150 DM
monatlich macht das: 325 DM

Beispiel 2: Gruppenregelung
15 Points, nur Mail
Grundgebuehr 70 DM
15 * 5 DM 75 DM
monatlich macht das: 145 DM

Beispiel 3: Mailbox mit InterEUnet-Diensten
70 Benutzer normal, 17 Benutzer Internet
Grundgebuehr 2000 DM
53 * 5 DM 265 DM
17 * 20 DM 340 DM
monatlich macht das: 2605 DM

In Beispiel 1 und 2 fallen zusaetzlich noch die volumenabhaengigen Kosten.
Die Regelung lautet also: Pauschale nach EUnet-Tarif + 5 DM fuer jeden
normalen Benutzer + 20 DM fuer jeden Internetbenutzer.

Eine Einschraenkung des Internet-Dienstes auf den direkt angeschlossenen
Rechner im Beispiel 3 ist wieder vom Tisch. Ueber ein solche Regelung koennen
auch andere Teilnehmer via X.25, ISDN, Standleitung, Ethernet oder Modem
(SLIP) am Internet teilnehmen.

Ueber eine - nun - von Benutzeranzahl abhaengigen Tarifierung kann mensch
geteilter Meinung sein. Bei mehr als 15 Points in einem Netz ist die
Regelung sicher guenstiger als die alte ausgehandelte Privatpersonenregelung.
Bei jeden weiteren Teilnehmer naehert sich es immer mehr den Kosten von
5 DM/Benutzer an. Fuer die Dienstleistung also sicher ein gutes Preis.

Natuerlich stoert, dass nicht einfach zwischen Mailbox und Point unterschieden
werden. Die Rechnung waere einfacher und auch anschaulicher. Allerdings gibt
es Argumente benutzerabhaengige Gebuehren einzufuehren, da Rechner mit
mehr Benutzern auch mehr bezahlen sollen. Allerdings wird dabei ausgegangen,
dass Mailboxen Kostendeckend arbeiten, was natuerlich an sich schon
unrealistisch ist. Auch war ein Grund fuer die guenstigeren Tarife, dass
viel Verwaltung in den Privatnetzen geschieht und Unido da entlastet
wird. Auch sind die Privatnetzte in der Praxis Ansprechpartner fuer Firmen.
Dort wird geholfen die ersten Links aufzuziehen und News zu installieren.
Nach erfolgreichen Tests werden diese Firmen dann zur Unido gescheucht.
Irgendwie scheinen diese Faktoren nicht mehr so stark in die Regelung
einzufliessen, was natuerlich ein wenig bedenklich ist.

Der Verwaltungsaufwand (Zaehlen der Benutzer) ist auf der anderen Seite so
unrealistisch, dass Benutzerzahlen als Berechnungsgrundlage schon aus
praktischen Gruenden wohl entfallen werdeb und es zu Verwendung von Richtwerten
kommt. So wie es ja schon immer in den teilnehmenden Netzen der Fall war.

Das Unido die Grundgebuehren nun in der Abrechnung drin haben will, ist auf
Grund der Gleichbehandlung mit anderen Teilnehmern verstaendlich. Zwar
verhindert dies kleinere Privatpersonengruppenregelungen (im folgenen PPGR
genannt), aber fuer 2-3 Leute bei der Unido eine Domain einzurichten ist
sowieso nicht sehr pragmatisch. In diesem Punkt sollte jeder Netzteilnehmer
einsehen, dass nun auch die Grundgebuehr umgelegt werden muss. Es ist
ja auch Moeglich das an einer Privatpersonenregelung mit einer Abbrechnungs-
stelle mehrere Domains zusammengefasst werden. Im Augenblick geschiekt das
z.B. bei .north.de, .hanse.de und .maus.de.

Durch die Aufhebung der Einschraenkung der Internetteilnahme wird auch nicht
die Entwicklung von SLIP-PD-Software und anderer IP-Software schon allein
aus praktischen Gruenden verhindert. Da die Internetteilnahme auch
deswegen seit Mitte Dezemeber 1990 ueberlegt und Ende des letzten Jahres
auf dem Congress in ein Workshop muendete, war uns dieser Punkt wichtig.

Problematisch halten wir auf jeden Fall die Grundgebuehr bei Internet. Da
ja nur bei nicht kommerzielle Mailboxen diese Regelung zur Anwendung kommt,
muss eine Mailbox weit aus mehr bezahlen als eine Universitaet mit einer
gleichen Anzahl von Teilnehmern. Dies entspricht eigentlich nicht dem
Gleichheitsgrundsatz. Schliesslich hat das EUnet nicht die Auflage durch
irgdendein Ministerium nur Forschungseinrichtungen anzuschliessen oder zu
bevorzugen.
Es bleibt der Beigeschmack, dass Unido ueber die hohen Internetkosten fuer
Privatpersonen und Mailboxen die Teilnehmerkreis im privaten Bereich stark
beschraenken will, weil die Kapazitaeten fuer das Internet und das ISDN in
Dortmund schon so gut wie erschoepft sind. Dann sollte dies aber so auch
deutlich gesagt werden, den das Nutzverhalten von Studenten an Universitaeten
unterscheidet sich nicht sonderlich von Mailboxbenutzern oder Privatpersonen
auf Points. Im Gegenteil: Privatpersonen zahlen dafuer, dass sie das Netz
nutzen. Studenten haben diese Moeglichkeit ueber ihr Studium. Die Privat-
personen werden also vermutlich das Netz nicht so gedankenlos verwenden.

Abschliessend ist aber zu sagen, dass durch die Festschreibung der Regelung
endgueltig die Teilnahme am Eunet und InterEunet ermoeglicht wird und das
auch das Postmasterteam das Potential in den Mailboxen und bei den Privat-
personen entdeckt hat und das die Freaks mehr Verstaendnis fuer die nicht
unerheblichen Probleme bei weltweiten Netzen und deren Administration
entwickeln.

Terra
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NEXT MRCD
Zerberus

In der Halle 22 im Bereich "Chancen 2000" war auch der Foebud eV vertreten.
Es wurden dort mehrere Zerberus-Maschinen aufgestellt und war eigentlich auch
einer der Anlaufpunkte fuer Datenreisende. Unter anderem waren dort auch
Hartmut Schroeder und Wolfgang Mexner anzutreffen - die beiden Programmierer
der Zerberus-Software.

Seit Ende letzten Jahres ist ja nun die neue Version 4.0 der Zerberus-
Software erhaeltlich. Waehrend die alte Version noch ein Basic-Compilat war,
ist die aktuelle Version in C geschrieben und damit unter anderen um
einiges schneller als die alte Version. Weiterhin ist die aktuelle Version
nun voll Fernwartungsfaehig. An der Benutzungsoberflaeche wurde nix oder
nur sehr wenig geaendert. Im aktuellen Release 2.2 sind allerdings einige
Erweiterung zu der alten Version enthalten. Beispielsweise ist es nun moeglich
die Anzahl der Tage einer Nachricht in einen Brett anzugeben, nachdem die
Nachricht geloescht werden soll. Die Reorganisation des Systemes (crunch)
kann nun auch automatisch ausgefuehrt werden. Damit entfallen ziemlich nervige
Aufraeumarbeiten, die bei einer grossen Anzahl von Brettern ziemlich viel
Zeit kosteten. Ausserdem ist das PD-Programm "maps" nun gleich dabei, welches
einer angeschlossenen Mailbox ermoeglicht von ihrem Server via Mail neue
Bretter anzufordern oder alte abzubestellen.

Waehrend die alte Version ohne bzw. mit einem recht einfachen Handbuch
ausgeliefert wurde, hat die neue Version einen dicken Ordner wo alles be-
schrieben ist (Anm. der Redaktion: Also: das Eingaben von Gruppen mit
Control-B beendet werden, stand meines Erachtens nirgends). Dieses Handbuch
wurde vom Foebud eV geschrieben.

Die Installation des Zerberusprogrammes geht so gut wie von selbst. Ein
Installprogramm kopiert die Mailbox auf die Platte in das gewuenschte
Verzeichnis, passt AUTOEXEC.BAT und CONFIG.SYS entsprechend an und passt
alle Pfade in den Configurationsdateien an. Nach dem ersten einloggen als
SYSOP werden die benoetigten Unterverzeichnisse angelegt und es kann gleich
losgehen.

Als Benutzungsoberflaeche wird weiterhin ein geo-kompatibler Interpreter
verwendet, wo mit relativ einfachen Befehlen Nachrichten gelesen, beantwortet
oder verschickt werden koennen. Befehle koennen abgekuerzt oder mit Pfeil-
tasten (soweit eine Terminalemulation angegeben wurde) ausgewaehlt werden.
Ebenfalls bei Aktivierung einer Terminalemulation werden die Bretter als
Baum dargestellt, in den ein Benutzer sich durchhangeln kann.

Zerberus waere nicht Zerberus wenn es sich nicht vernetzen koennte. Auch die
C-Version gibt die technischen Moeglichkeiten zum Anschluss an das Zerberus-
Netz oder andere sogenannter Overlaynetze (ChaosNet, ComLink, APC, etc). Die
Programmierer bestehen darauf, dass sie nur das technische Werkzeug verkaufen.
Der Anschluss an die entsprechenden Netze muss durch die netztypischen
Strukturen (also Votings, Anarchie oder Koordination) geschehen.

Wie soll es nun weitergehen mit Zerberus ?

Im Augenblick wird einmal an einer Multi-Userversion gearbeitet. Erstmal
soll das ueber Netzwerkfaehigkeit (Novell) erreicht werden. Jeder Port braucht
dann einen eingenen Rechner. Ebenfalls soll an der - haeufig geruechteweise
genannten - Unix-Version gearbeitet werden. Wann diese Versionen herauskommen
haben die Programmierer nicht gesagt (sind eben nicht mit Atari und Commodore
verwandt). Die Funktionalitaet soll der alten entsprechenden. Darauf bestanden
wurde, dass kein Chat eingebaut wird. Dagegen haette sie was. (Die Nutzer
auf dem Internet und Bitnet von Relay-Systemen sind da sicher ganz anderer
Meinung).

Wie teuer ist Zerberus ?

Beim Preis scheiden sich die Geister. Die Programmierer haben sich verpflichtet
ihre Software nur mit einem Handbuch zu verkaufen und dieses ist nicht gerade
guenstig in der Herstellung. Daher kosten UpDates von Zerberus-Versionen
unterhalb von 4.0 auf die aktuelle Version 250 DM. Bei Neukauf muss mensch
798 DM berappen. Ist mensch Schueler, Student oder etwas Vergleichbares kostet
es 498 DM. Bei den Preisen (frueher kostete Zerberus max. 350 DM) hagelte
es gleich auch Kritik. Es wurde darauf verwiesen, dass fuer 300-400 DM schon
netzwerkfaehige und Mutliuser Mailboxsoftware erhaeltlich ist. Entsprechende
Software wurde auf der CeBit 91 auch vorgestellt. Dazu kommen die Mailbox-
Versionen die Public Domain und im Source zu beziehen sind.
Fuer 800 DM bekommt mensch auch schon guenstige Unix-Versionen mit fertigen
UUCP-Paket. Mail+News Software ist Public Domain, ebenso wie Zerberus-Gateway-
Software.

Allerdings darf nicht uebersehen werden: Zerberus ist derzeit sicher das
stabilste Mailboxprogramm mit der meisten Funktionalitaet und einfacher
Verwendung durch Benutzer und Mailboxbetreiber. Im Gegensatz zu den oben
genannten Alternativen muss mensch bei Zerberus eben kein "Guru" sein. Die
Software kann auch sehr gut in Firmen, Vereinen und Clubs als elektronische
(unvernetzte) Anlaufstelle verwendet werden und wird wohl auch weit aus
haeufiger mit dieser Intention gekauft. Laut Angaben der Programmierer sind
seit August schon 140 Versionen verkauft werden. Zu grossen Teilen allerdings
- auf Grund von Fehlkalkulationen - zu einen erheblichen niedrigeren Preis.

Auf der CeBit 91 wurde auch zum ersten mal offiziel das neue Zerberus-Protokoll
vorgestellt. Ein Hefter mit der Aufschrift ZCONNECT sollte Licht ins Dunkel
der Geruechte bringen. Das neue Protkoll ist um einiges flexibler als das
alte. Netzadressen sind nicht mehr auf 20 Zeichen beschraenkt, es gibt
Controlmessages die automatisches Einrichten und Loeschen von Brettern
erlauben, verschiedene Arten von Mailheadern wie z.B. (Z)erberus, (X).400,
(R)FC822, etc. Das eigenliche Verbindungsmodul zum Verbindungsaufbau und
Abbau soll - sobald es fertig ist - als Public Domain Software frei verfueg-
bar sein. Der Rest kann dann von jeden Programmierer geschrieben werden.
Im Augenblick sollen die Netz-VIP's schon das Protokoll zugeschickt bekommen
haben, damit diese ihren Kommentar zu ZCONNECT abgeben koennen. Eine
endgueltige Fassung wird dann erscheinen. Schritt fuer Schritt soll dann das
neue Protokoll das alte ersetzen. Das alte soll aber auch in Zukunft ver-
wendet werden koennen, so dass die Gateways nicht von einem Tag auf den
anderen erstmal wieder abgestellt werden muessen. Allerdings ist fraglich wie
im Netz dann die reibungslose Weiterleitung von E-Mails und Brettern ge-
waehrleistet werden soll, wenn immer die Gefahr besteht das an einem Knoten
mit dem alten Protokoll die Daten haengen bleiben.

Der Anschluss einer Zerberus-Software an Overlaynetze wie ComLink und APC
oder ChaosNet ist sicher gut moeglich. An das eigentliche Zerberus sollte
mensch sich wohl nur als "hartnaeckiger Zerberusler" wagen, da sich dieses
Netz in den letzten Monaten den berechtigten Ruf als "undemokratisches,
buerokratisches und benutzerfernsten" Verbund eingehandel hatt.
Aber dafuer kann ja die Software nix...

Terra
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NEXT MRCH
Cyberspace oder die Welt von morgen...

Auf dem Stand der Firma Silicon Graphics Computer Systems auf der
CeBit 91 wurde eine der ersten frei erhaeltlichen Cyberspace-
Anlagen vorgefuehrt. Das gezeigte System bestand aus zwei
Hochleistungs-Graphikworkstations der Firma Silicon Graphics
(Ach..! Anm. d. Red.) namens 4d/310VGX. Jeder dieser Rechner
versorgte ueber das angechlossene EyePhone ein Auge des
"Cyberonauten". Die Software RB2 Model 2, wie auch das EyePhone,
stammten von dem Cyberspace bzw. Virtual Reality Pionier VPL
Research aus Kalifornien. Mitorganisator auf dieser Messe war
auch die Firma ART&COM aus Berlin, die aufgrund der diesem Gebiet
der Computer Sciencs beigemessenen Wichtigkeit ein VR-Lab (auf
gut Deutsch: "Forschungs- und Entwicklungszentrum fuer
rechnergesteuertes Gestalten und Darstellen e.V. (Anm.d.Red.: ohje...!)
aufbaut. Dabei werden drei Projekte durchgefuehrt. Beim ersten, "Tele-VR",
handelt es sich um einen Test zur Kopplung von Rechnern der Firma ART&COM
mit VR Equipment von VPL Research auf Ausstellungen etc. ueber das
Breitband-ISDN der Deutschen Bundespost (im ATM Modus mit 140Mbit/s).
Das zweite Projekt beinhaltet eine noch realitaetsnaeheren bzw.
verkaufbarere Ansatz mit Hilfe von VR. Hier soll das Design von
zukuenftigen Autos bezueglich der Innenausstattung untersucht werden.
Man wird sich also in Zukunft zuerst in das Auto setzen und erst wenn
es einem gefaellt wird es gebaut.

Das dritte Projekt untersucht die Darstellung von Naturwissen-
schaftlichen Zusammenhaengen wie z.B. molekularen Strukturen mit
Hilfe von VR.

Doch zurueck zur CeBit. Ausser den hohen Anforderungen an die
Rechenleistung der verwendeten Graphikworkstations haengt de
Realitaetsnaehe von VR stark von der Qualitaet der verwendeten
LCD's in den EyePhones ab. Die von VPL Research angebotenen
EyePhones besitzen eine Aufloesung von 350.000 Pixel pro Auge (in
Farbe) und entsprechen einer Aufloesung von 3.600 x 2.900 Pixel
auf einem herkoemlichen 20"-Monitor.

Als interessantestes Feature von Virtual Reality ist wohl die
Moeglichkeit der Interaktion von mehreren Personen in demselbenm
Raum, auch ueber Telekommunikationsleitungen, zu bezeichnen.
Sehen so vielleicht in naher Zukunft die Geschaeftsreisen der
Zukuenftigen Wirtschaftsmanager aus ? Bis dahin wird wohl noch
viel Wasser die Elbe hinunter fliessen, aber erste kommerzielle
Projekte sind schon beschlossene Sache. So z.B. die noch in
diesem Jahr stattfindende erste Instalation von Simulatoren fuer
die Automobielindustrie oder die Robotersteuerung in Japan.
Auch plant ein japanischer Kuechenhersteller als Moeglichkeit
seinen Grosskunden ihre zukuenftige Einrichtung im wahrsten Sinne
des Wortes moeglichst drastisch vor Augen zu fuehren, VR
einzusetzen. Auch in Deutschland planen mehrere Forschungs-
einrichtungen und Industrieunternehmen sich in diesem neuen High-
Tech-Bereich zu engagieren.

Naehere Informaionen bei ART&COM, Forschungs- und
Entwicklungszentrum fuer rechnergestuetztes Darstellen e.V.,
Hardenbergplatz 2, 1000 Berlin 12, Tel.: 030 2629301, Fax 030 261
9036 bzw. VPL Research Inc., 656 Bair Island Rd., Third Floor,
Redwood City, CA 94063, Tel. (415) 361-1710 und (415) 306-1150,
Fax (415) 361-1845.
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NEXT MRCI
Forschung und Entwicklung

Die Universitaeten waren auch diesjahr zahlreich auf der CeBIT 91 vertreten.
Im Forschungsbereich sind in diesem Jahr die Simulatoren fuer alle moeglichen
Anwendungszwecke auf dem Vormarsch.

So entwickelt z. B. die Uni Frankfurt eine Simulatorenkopplung, die in der Lage
sein soll, komplette Designs mit Hilfe der Kopplung schon bestehender
Simulatoren zu beschreiben, anschliessend zu simulieren und schliesslich zu
pruefen. Dann folgt entweder ein Redesign oder aber die Fertigung.
Dadurch kann man die immensen Kosten der Prototypenentwicklung reduzieren.
Die Simulatorenkopplung kann die Entwicklungszeit deutlich verringern.
Auf der CeBIT 91 war sie allerdings noch nicht ganz fertig, obwohl der Kern
bereits stand, muss die Oberflaeche sowie die Ausgabe noch geschrieben werden.
Die Simulatorenkopplung, so hat man uns versichert, ist in ihrer Komplexitaet einmalig.

Des weiteren hat das Institut fuer Mittelstandsforschung einer Simulator (FIMS=
Financial Impact on Management Strategies) entwickelt, der die Moeglichkeit
bietet, die Bilanz sowie die Gewinn und Verlustrechnung sechs Jahre im Voraus
zu berechnen. Basis dafuer ist die letzte Bilanz bzw. GuV.
Alle unternehmerische Entscheidungen koennen auf ihre Wirksamkeit fuer den
Gewinn und die Bilanz simuliert werden. Die Probleme beim Einsatz solcher
Expertensysteme sind ja schon mal in einen Beitrag von Prof. Gorny in der
Chalisti beschrieben worden.

Die TU Berlin hat eine ISDN Telekommunikationsanlage auf PC Basis entwickelt,
die die Moeglichkeit bietet Pc's , Workstations ueber die normale einheitliche
Kommunikationssteckdose zu vernetzen. Damit koennen dann auch kostenguenstig
mehrere Dienste (Sprache,Daten,Text und Bild)gleichzeitig genutzt werden.

Die FH Giessen stellte eine Transputer gestuetzte Anlage zur Geschwindigkeits-
und Positionsregelung von Mehrachsensystemen vor. Die Anlage ist in der Lage
bis zu 5000 Positionen in der Sekunde auf einem Kreuztisch abzufragen. Dabei
kann mit Hilfe einer Kamera das Endprodukt einer Fertigung (z.B.Leiterplatten)
kontrolliert, und mit seinen Sollwerten verglichen werden. Die gesamte Anlage
hat auf der Messe einen sehr schnellen Eindruck gemacht, wozu auch die
Servomotoren beitrugen.

Ausserdem gab es noch eine Monitor fuer Ethernet-Netzwerke der FH Augsburg.
Damit ist eine Diagnose und eine Ueberwachung von Ethernet-Netzwerken moeglich.
Damit ist die Moeglichkeit gegeben Engpaesse sowie Stoerungen im Netzwerk
zu lokalisieren und zu beseitigen. Die software ist hardware unabhaengig,
und eine Portierung auf Unix,MsDos etc in Vorbereitung.

Von der Uni Erlangen gibt es ebenfalls einen Monitor, und zwar fuer verteilte
und parallele Systeme.
Mit dem System kann man die Leistung mehrerer Prozessoren messen und eine
effizientere Implementierung bzw. bessere Auslastung des Multiprozessorsystems
erreichen

Fly, Gondorf
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NEXT MRCE
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! CeBit-Kurzmeldungen !
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Unix System V/Release 4

Beim Carl Hanser Verlag in Muenchen sind nun die Unix System VR4 Handbuecher
in deutsch zu kaufen. Erhaeltlich sind im Augenblick:

Netzwerke - Leutfaden fuer Benutzer und Verwalter
820 Seiten, 115 DM, ISBN 3-446-16252-6
Leitfaden fuer Benutzer
846 Seiten, 128 DM, ISBN 3-446-16254-2
Leitfaden fuer die Umstellung auf ANSI C
64 Seiten, 35 DM, ISDN 3-446-16255-0
Leitfaden fuer die Systemneuerungen
144 Seiten, 45 DM, ISBN 3-446-16256-9
Leitfaden fuer Programmierer: Netzwerkschnittstellen
772 Seiten, 115 DM, ISBN 3-446-16257-7
Leitfaden fuer Programmierer: ANSI C und Programmierwerkzeuge
754 Seiten, 115 DM, ISBN 3-446-16265-8
Leitfaden fuer Programmierer: POSIX-Konformitaet
64 Seiten, 35 DM, ISBN 3-446-16258-5
Referenzhandbuch fuer Systemverwalter
928 Seiten, 129 DM, ISBN 3-446-16253-4
Referenzhandbuch fuer Programmierer
720 Seiten, 98 DM, ISBN 3-446-16259-3

Im englischen Original sind die Buechern zu gleichen Preisen ebenfalls
erhaeltlich. Anfragen an Carl Hanser Verlag in Muenchen oder Prentice Hall
in England.

Der "Leitfaden fuer Programmierer: Streams" und das BSD/Xenix Kompatibilitaets-
handbuch sind im Augenblick nur in Japanisch und Englisch erhaeltlich. Die
restlichen Baenden nur in Englisch.

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NeXT

Ein Anlaufpunkt war sicher der Stand der NeXT Europa in Halle 8, 1. Stock.
Auf einen relativ kleinen, aber total in Schwarz gehaltenen und immer
voellig ueberlaufenden Stand, wurden die Moeglichkeiten des NeXT vorgestellt.

Viel neues war aber nicht zu sehen. Die NeXT Statin selber mit 68040,
Ethernetanschluss, 17inch Monitor, 2,88 MB Laufwerk, 8 MB Ram, 105 MB Platte
wurde in der englischen Version fuer 9475 DM vorgestellt. Mit Aufpreis kann
mehr Plattenplatz oder ein Laserdrucker zusaetzlich erworben werden. Die
deutsche Version von der Oberlfaeche (neXTStep) erscheint laut Angaben von
NeXT im April.

Allerdings reichen 105 MB nicht aus auch nur die wesentlichsten Software
zu halten. An zusaetlichen Massenspeicher sind 200, 400, 660 und 1,4 GB
Platten, ein 256 optisches Wechselplattenlaufwerk und ein CD-ROM verfuegbar.

An Software wird die Version 2.0 mitgeliefert. Diese beinhaltet NextStep,
WriteNow-Textverarbeitung, NeXTMail, Dictonary, Editor, FaxReader, Print-
Manager, NextStep und diverse Utilities fuer die Systemadministration.
In der erweiterten Version 2.0 sind zusaetzlich enthalten: Die gesammelten
Werke von William Shakespeare (wollte ich schon immer auf Platte haben),
TeX, C++, Objektive C, GNU Emacs, Debugger, Music Kit, Sound Kit, Online
Dokumentation und diverser Kleinkram.

Vorgestellt wurde dann noch NeXTdiemension. Dabei handelt es sich um
eine 32-Bit Grafikarte, die dazu dient in Echtzeit in Farb-Postscript arbeiten
zu koennen. Ausgestattet mit einem 64-Bit-RISC-Grafikprozessor (i860) der
mit 33 MHz getaktet wird. An der Grafikkarte koennen direkt Bildplatten-
spieler, VHS, S-VHS, Viedokameras, etc direkt angeschlossen werden. Dieses
Zusatzpaket mit Grafikarte, SoundBox, Ram, Farbmonitor kostet nochmal
13.515 DM. Der NeXT-Rechner neigt also wirklich dazu einen die Brieftasche zu
leeren.

Einen besonderen Rabatt nach amerikanischen Vorbild wird es nicht geben.
Unabhaengig von Universitaetsrabatten soll aber ein 15% Rabatt beim Kauf von
25 NeXTs gewaehrt werden.

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Sun Laptops

Alles wird kleiner. Erst Recht die Rechner. Nachdem ja die PC-Laptops
sind in Notepads verwandeln, werden die Workstations nun auf Laptop-
format zusammengestrickt. Durch die Lizenspolitik von Sun mit ihrem
Betriebssystem und besonders mit dem RISC-Prozessor, gab es eine
Menge Sun-Sparc-Clones auf der CeBit zu bewundern. Am Interessanten
sind aber sicher die Laptops.

Etwa so gross wie ein normaler PC-Laptop grinsen eine X-Windows,
Emulatoren und Unix entgegen. Auf der Messe wurden insgesamt zwei
Laptops vorgestellt. Andere Firmen hat diese Laptops nur mit neuen
Etikett versehen und zaehlen daher nicht.

Die Firma Toshiba stelle einen Sparc-Laptop mit 13,2 Mips und der
Bezeichnung Sparc LT 10 vor. Der mit 20 Mhx getaktete Schlepptop wird
mit einen Mathe-Coprozessor, 8MB Hauptspeicher (ausbaubar bis 40 MB)
incl. 654 KB Cache, 180 MB interner Platte und einem 3,5% Zoll Laufwerk
ausgeliefert. Steckplaetze fuer Modem und Ethernet sind ebenfalls vorhanden.
Schnittstellen fuer Drucker, 2 mal RS232c und einmal SCSI fehlen natuerlich
auch nicht. Zusammen wiegt der Rechner 7,9 kg.

Der Monitor bei Toshiba machte einen guten Eindruck. Alles war
klar zu erkennen und der Bildschirmaufbau war recht schnell. Der
Bildschirm ist 12" gross und hat eine Aufloesung von 1152x900 Pixeln.
Als Betriebssystem wird eine eigene Erwaeiterung von SunOS R4
verwendet. Der Preis soll bei ueber 20.000 DM liegen.

Die Alternative zu Toshiba ist der TriGEM SLT-100. Preislich liegt
der TriGEM (bzw. sein RDI-Verschnitt) ebenfalls bei 20.000-25.000 DM,
allerdings hat der TriGem eine Batterie und kann 2-3 Stunden im
Vollbetrieb ohne Netzstecker ueberleben. Der Rechner selbst kann wahl-
weise mit 20 oder 25 Mhz betrieben werden. Der Hersteller gibt einen
Wert von 12,5 bzw. 15,8 Mips an. Die Festplatte hat eine Kapazitaet
von 120 MB. Als Betriebssystem ist SunOS 4.1 mit X11R4, Motif und
OpenLook dabei. Ebenfalls ist ein Mac- sowie ein PC-Emulator dabei,
wobei wir uns nicht sicher sind, ob wir den Amerikaner richtig
verstanden haben: Der PC-Emulator soll unter dem Mac-Emulator laufen.
Der Rechner selbst wiegt 6,15 KB, hat aber eindeutig einen
schlechteren Bildschirm als der Toshiba. Das Bild war nicht sehr
kontrastreich und schon bei kleiner Neinung war ueberhaupt nix
mehr erkennbar. Die restlichen Werte stimmen mit dem vom Toshibarechner
ueberein.

Wo die Zielgruppe solcher Rechner liegen soll ist noch schleiherhaft,
aber TriGEM wusste von einem Grossauftrag von VW zu berichten ...

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Atari Neuheiten....

Auf dem Messestand von ATARI Deutschland wurden in diesem Jahr
zwei bemerkenswerte Neuheiten vorgestellt. Zum einen ist dies das
ATARI ST Notebook, ein zur ST-Reihe kompatibler Rechner mit 1
oder 4 MB Arbeitsspeicher und einer 20MB Festplatte. Dazu die
uebliche ATARI Schnitstellenvielfalt (2x MIDI, RS232, parallel,
seriell, DMA, FDD, externe numerische Tastatur und einen BUS-
Ausgang) und einem sogenannten Joypad als Mausersatz. Ein LCD-
Bildschirm mit einer Aufloesung von 640x400 Pixel und eine zum
STE/TT-Kompatible Tastatur vervollstaendigen das Bild.

Als Optionen sind ein eingebautes Modem oder eine groessere
Festplatte, auch eine Maus und ein externes 1,44Mb Disketten-
laufwerk erhaeltlich. Mit einem Gesamtgewicht von einem guten
Kilo ist dies wohl wirklich ein nettes Angebot fuer all
diejenigen ST-Besitzer, denen der ATARI Laptop bisher noch zu
gross und unhandlich war, trotzdem aber nicht auf ein tragbares,
ST-kompatibles Computersystem verzichten wollen.

Als zweite wichtige Neuigkeit, gerade hinsichtlich der
Entwicklung immer kleinerer und einfacher zu bedienender,
tragbarer Computer, ist ATARI's STPad zu bezeichnen, dessen
Prototyp auf der Messe vorgestellt wurde. Dabei handelt es sich
um einen Computer der ST-Serie, der anders als alle anderen nicht
ueber eine Tastatur oder eine Maus, sondern ueber einen Stift
bedient wird. Der Benutzer schreibt mit diesem Stift auf einen
beruehrungsempfindlichen Bildschirm wie auf einem Blatt Papier.

Das Geraet ist unabhaengig von Schriftart (u.a. auch japanisch,
kyrillisch, etc.) und mit einem sog. "Stand-by" System
ausgestattet, wodurch keine Datensicherung zwischen Beendigung
und Wiederaufnahme einer Arbeitssicherung erforderlich ist.

Das STPad hat die groesse eines DIN A4-Blattes, ist 1,5 Kilo
schwer und 10 Std. batteriebetrieben Funktionstuechtig. Anstelle
von Diskettenlaufwerken werden sog. Silicon-Drives-Steckplaetze
verwendet. Jeder der zwei vorhandnen Steckplaetze kan mit bis zu
$MB fassenden RAM- oder ROM-Karten belegt werden. Ausser den
ueblichen ST-Schnittstellen ist beim STPad auch eine externe
Tastatur anschliessbar,so dass auch schreibstiftmuede Personen
sich in alter Schreibmaschinen Manier des STPad's bedienen
koennen. Ob sich dann allerdings noch die Anschaffung lohnen
wird..?

Weitere Informationen bei ATARI Deutschland GmbH, Raunheim.

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Banken und Boersenpraesenz auf der CeBIT 91

Auf der CeBIT waren die Banken in diesem Jahr in einem Banking-Center
in der Halle 2 zusammengefasst.
Dass Konzept den Bankbereich so zu buendeln erwies sich als positiv, da
saemtliche Informationen schnell zugaenglich waren.

Natuerlich waren die Banken und Sparkassen wieder mit einem immensen
Aufwand vertreten. Allein der Sparkassenverband hatte einen Stand von
ca. 20x40m (eher mehr), aehnlich verhielt es sich auch mit den uebrigen Banken.
Als wesentliche Neuheit stellte sich in diesem Jahr nicht die Software
heraus, es gab zwar im reinen Bankenbereich neue Depot-und Verwaltungs-
software, aber fuer den PC Besitzer etc. konnten wir keinerlei neue
Boersensoftware entdecken.
Ansonsten gilt: Die Automaten kommen!

Demnaechst wird es allem Anschein nach fuer alles einen oder mehrere
Automaten geben. In jeder Bank wird es dann ausser den Automaten fuer
Kontoauszuege und Bargeld, auch Automaten fuer Einzahlungen, Sparbuchein-
zahlung bzw. Auszahlung, Erstellung von Schecks, Ueberweisungen, Rechnungen
sowie Geldwechselautomaten geben.
Ebenso wird es hoffentlich auch Informationsgeraete geben, die einem Berichte
ueber das Boersengeschehen usw. online geben.
Dabei kommt natuerlich positiv zum tragen, dass man jederzeit
(nicht nur zu den Oeffnungszeiten "10.00-14.00Uhr") in der Lage ist, seine
Geschaefte SELBST zu erledigen.
Das soll dazu fuehren, dass die Banken Personal einsparen, welches wiederum
eine qualifizierte Beratung am Kunden durchfuehren kann, wenn er zu den
Oeffnungszeiten tatsaechlich Zeit hat (am besten Urlaub nehmen).
Die Bank als modernes Dienstleistungsunternehmen.

Ob dies ganze Konzept bereits in Kuerze so angenommen wird kann eher
bezweifelt werden, denn die Bundesbuerger scheinen dafuer zu
konservativ zu sein, ganz im Gegenteil zu anderen Nationen (z.B. Italien),
die den neuen Moeglichkeiten sehr offen gegenueber stuenden.
Dort werden regelrechte Meetings an den Informationsgeraeten gehalten,
wie uns ein Olivetti Mitarbeiter versicherte.

Gondorf

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Doppel-DOS

Im Zeitalter des Mulitasking, wo Unix und diverse andere
Mehrbenutzerfaehige Betriebssysteme auch den Heimbereich mehr und
mehr erobern, hat sich die Firma Novosys EDV GmbH aus Guetersloh
daran gemacht das "gute, alte Betriebssystem MS-DOS" zu einer
Multiuser- und Multitaskingfaehigkeit zu verhelfen.

Mit Hilfe der Lightstone Card, die in einen herkoemlichen 8-Bit-
Slot eines MS-DOS-Rechners gesteckt wird, kann mensch problemlos
unter DOS (Version 2.0-3.3) einen zweiten, beliebig
konfigurierbaren Arbeitsplatz betreiben. Beliebige Kombinationen
von Graphikkarten (von HGC bis VGA) und ein Maustreiber fuer
beide Arbeitsbereiche stellen sicher, dass an beiden
Arbeitsplaetzen eine vollwertige undkomfortable MS-DOS-Umgebung
vorhanden ist.

Vorteilhaft gegenueber zwei getrennten PC's ist, dass mensch auf
zwei Arbeitsplaetzen mit einem Prozessor arbeitet und so keine
zusaetzlichen Software-Lizenzen notwendig sind. Natuerlich ist
die auch ein nachteil, da ein Prozessor naturgemaess schneller
an seine Grenzen kommt als zwei. Ausserdem ist es moeglich auf
beiden Arbeitsplaetzen je zwei Vorder- und Hintergrundprozesse
ablaufen zu lassen. Dabei sind die Vordergrundprozesse graphik-
faehig, die Hintergrundprozesse arbeiten allerdings nur im Text
modus. Eine Begrenzung stellt hierbei allerdings der zur Verfuegung
stehende Arbeitsspeicher dar. Und fuer normale, nicht im
Protected Mode und unter Verwendung von Extended oder Expanded
Memory arbeitenden Programmen sind die 640kB, die MS-DOS zur
Verfuegung stellt, nicht gerade ueppig. Sobald aber im Protected
Mode und mit DOS-Extendern gearbeitet wird, sieht diese Situation
schon ganz anders aus.

Verwendet werden kann die Lightstone Card auf allen Intelprozessoren,
die in der DOS-Welt benutzt werden, von 8088/86 bis zum 80486. Beim
dem Preis von ca. DM 300.-- ist allerdings zu ueberlegen, ob ein
komplett neuer PC nicht den gleichen Dienst mit zusaetzlichem Vorteil
der Unabhaengigkeit und Felxibilitaet verrichten kann, da mensch bei der
"Lightstone Card"-Loesung auch zusaetzlich eine Graphikkarte, einen Monitor
und eine Tastatur kaufen muss. Da auf dem zweiten Arbeitsplatz
auch die Software des "Wirtsrechners" und dessen Prozessor
genutzt wird, lohnt sich die Anschaffung besonders bei groesseren
Maschinen, wie z.B. einem 80386 oder 80486, sofern dieser unter
DOS betrieben wird, was wohl eher eine Seltenheit und auch
zumindest in die Naehe vom Thema Verschwendung zu ruecken ist.

Fly
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NEXT MNEF
Chaos Communication Congress 1990

In ihrem 7.Jahr wurde die jaehrliche Konferenz des CCC in Hamburg in der
letzten Dezemberwoche gehalten.

Ein breites Spektrum an Themen wurde angeboten, wobei Netzwerke dominierten,
aber ebenso wurden legale aspekte, oekologisches Computering, Freiheit von
Informationen, Frauen am Computer, Psychologie von Hackern und anderem
eingeschlossen. Zwischen den mehr als 300 Teilnehmern waren nur einige aus
europaeischen Laendern (Niederlande und Italien) bzw. aus den USA.

Die Kongress-Zeitung (einschliesslich Reports ueber die meisten Tagungen, ist
als *.DOC bzw. *.TXT file zu bekommen, siehe unten) ist nur in Deutsch.

Wenn auch die gedruckte Version (DTP-ed) professioneller aussieht, fehlten
einige essentielle Diskussionen (z.B. Frauen am Computer, Computer Viren
die neue German Information Security Agency GISA); Qualitaet und Lesbarkeit
waren eher gemischt.
Da nur ein paar spektakulaere Themen (phreaking, Kopieren von Kredit Karten
etc) vorhanden waren, war das Publikumsinteresse sowie die Berichterstattung
in den Medien, verglichen mit dem CCC '89 (das Jahr als der KGB Hack publi-
ziert wurde), moderat.

Eines der spektakulaeren Themen war die niederlaendische Gruppe HACK-TIC die
eine Maschine (ca. 1500$) vorfuehrte, die Kredit- und EC-Karten kopiert, was
laut Wau Holland (Mitbegruender des CCC) arrangiert wurde um die Unsicherheit
des Plastikgeldes zu demonstrieren. Waehrend ein Sprecher der HASPA (Hamburger
Sparkasse, die Zeuge der erfolgreichen CCC Attacke auf die BTX/HASPA Konten
war) sagte, das dies unmoeglich waere, bekam ein Journalist von BILD ein Aus-
druck seines Accounts, sowie eine Kopie seine Karte. Allerdings wurde bei dem
Versuch Geld aus einem Automaten zu bekommen, seine Karte einbehalten.

Der spektakulaerste Vorfall war ein Workshop ueber 'Phreaking'.
Versuche und Methoden wie man 'so weit, mit so vielen Phreaks wie moeglich,
und zum billigsten Preis anruft' wurden detailliert beschrieben.
Genauso wie Tricks mit der 130-Nummer der Post(sowie Verbindungen zu den
US Nummern 700/800), und der Post internen Testnummer 1177 diskutiert wurden,
um preiswertes Telefonieren fuer Telefonkonferenzen und Voice Mailboxes zu
etablieren (zumindest fuer die Phreaks). Es war ueberraschend von einem
US phreak zu hoeren, dass die alten Tricks (2, 600 MHz, rote Boxen um den
Muenz Klick(Fall) zu simulieren) immer noch funktionieren.

Mehrere Foren widmeten sich Netzwerkarbeit. Der CCC hat ein Netzwerk (Zerberus)
laufen, mit Gateways zu internationalen Netzwerken und einer staendig Anzahl
von regionalen Mailboxen.
(Anm. der Redaktion: Natuerlich betreibt nicht der CCC das Zerberus, sondern
hat nur paar Rechner im Zerberus). Trotz gemischter (oder sogar schlechter)
Erfahrung mit neuen Mailboxsystemen und Gateways (die Gateway-Gruppe E-mailte
Einladungen zu diesem Workshop die zu 50% als error mail zurueck kamen), waren
mehrere Sitzungen der Einweisung in Netzwerke gewidmet.

Ein spezieller Bericht war der Kommunikation zwischen Graphic und Sound Daten
gewidmet, wo bestimmte Standards, Befehlssprachen und Software in der Ent-
wicklung sind. Eine spezielle Diskussion war die Verwendung von Mailboxen
fuer oekologische Zwecke, als Infrastruktur fuer Veroeffentlichungen sowie
fuer Aspekte des oeffentlichen Rechts.
Eine andere Sitzung beschaeftigte sich mit der Idee des CCC der frueheren
DDR zuhelfen, indem ein ziviles Computernetz (DDRNET) eingefuehrt werden sollte.
Trotz der grossen Hilfe von Computerhaendlern, die spontan PC's, Software
und modems spendeten, und trotz lokaler Interessen, Kosten und Organisations-
problemen musste das Projekt mit der Wiedervereinigung gestoppt werden.

Das Dokument (file: DDRNET.DOC) gibt ein lebhaftes Beispiel wie gute Ideen und
Plaene von einer feindlichen Buerokratie zerstoert werden.
Frueheren Diskussionen des CCC folgend, ueber soziologische Aspekte des Hackens,
beschreibt ein Student (Tommi) seine Diplomarbeit: Die Verwandheit von Computer
und Psychologie.
(Anm. der Redaktion: Da der Junge seine Dipl. Arbeit hat, ist er
Dipl. Psychologe)

Uebereinstimmend mit Tommi, legten Hacker ihr Selbstbewusstsein als eine
elitaere Technik-Sprache dar. Normale Menschen, die in einem Alter ohne
Computerverstaendnis sind, betrachten Hacker sehr argwoehnisch, um so mehr der
Computer ein Ersatz im zivilen Recht und am Arbeitsplatz wird.
In solchen Kontroversen scheinen Hacker unbewusst aus der Realitaet zu fliehen
und in einer eigenen simulierten Welt zu leben, z.B. im Cyberspace (nicht
gefaehrlicher als andere Drogen).

Anonyme oder rein technische Kommunikation (z.B. Mailbox) vermindet die Schwelle
von moralischen Skrupeln, was in Kommunikationsmuell und flames endet.
Wie in den Jahren davor fand ein spezieller Workshop zum Thema Cyberspace statt,
auf dem EEG gekoppelte grafische Ausgabegeraete und Software demonstriert wurde.
Die Subkultur (wie sie Gibson in seinem Buch "Neuromancer" beschreibt), die
sich um diese Techno-Droge entwickelt hat, hat nun auch ihr erstes europaeisches
Magazin (Decoder,Cyberpunk).

Eine spezielle Diskussion entwickelte sich ueber Computer Viren.
Zwei Redner die mit Ralph Burger (Autor des "Big Book of Computer Viruses",
das Virus Code in Deutsch, Englisch und Russisch veroeffentlichte) arbeiten,
beschrieben seine Arbeit, die die Klassifizierung neuer Viren und den Aufbau
einer Datenbank umfasst. Die Gruppe startet ihre Klassifikation mit einem
spezifischen Modell ueber den Mechanismus des Virus inklusive Selbstverschlues-
selung; dieses Modell steht im Widerspruch zu anderen Klassifikationen
(z.B.ein Virus in ihrem Modell muss immer einen Effekt haben, Eltern Viren die
keinen Effekt haben sind keine Viren, waehrend ihre Nachkommen Viren sind),
und andere Verheimlichungsmethoden ausser Verschluesselung sind nicht vorge-
sehen. Die Redner argumentierten, dass Informationen ueber die Details der Viren
allen Parteien leicht zugaenglich sein sollten.

Eine kontroverse Diskussion began, als der Autor dieses Berichts ueber
die Gruendung einer Datenbank CARO (=Computer Antivirus Research Organisation,
mitbegruendet von V. Bonchev/Sofia, Ch. Fischer/Karlsruhe, F. Skulason/Rej-
kjvik, A. Solomon/UK, M. Swimmer/Hamburg M. Weiner/Wien und dem Autor) infor-
mierte, die mit Viren Mustern und Prozeduren eine schnelle Analyse neuer Viren
ermoeglicht, sowie eine Verteilung der Auseinandernahme fuer eine Verifikation
und eine Antivirusentwicklung.
Da die Anzahl der Viren die neue Verheimlichungsmethoden verwenden staendig
(es sind mehr als 400 MsDos Viren bekannt, und neue werden immerzu in der
der SU,Ungarn... sichtbar) waechst und immer groesseren Schaden ausuebt, wurden
Restriktionen in der Zugaenglichkeit zu solchen Virusmustern die auf Vertrauen
und Wissensbegierde basieren ebenfalls kontrovers diskutiert.
Im Gegensatz zu solchen Konzepten waren CCC'90 Teilnehmer und die Redner
der Meinung, dass solche Virusmuster jeder interssierten Gruppe zugaenglich sein
sollten.

Zusammenfassung:
Abgesehen von der Phreaking session demonstriete der CCC sichtbar seine Distanz
zu kriminellen Aktivitaeten, die letztes Jahr dominierten (KGB Hack).
(Anm. der Redaktion: Der CCC haelt es auch weiter fuer seine Pflicht
Informationen ueber unsichere Aspekte der Technik weiterzugeben. Die weiter-
gabe der Informationen, wie im AK Phreaking sind weder in unserer noch in
juristischer Auslegung eine kriminelle Handlung).
Durch die Diskussion technischer und verwandter Probleme, ist der CCC auf dem
Weg zurueck zu den Punkten, die in der Gruendung des CCC beschrieben wurden.
Themen wie ziviles Recht (Freiheit der Informationen) waren interessanter als
klassische Hacking Techniken.

Da der CCC keinerlei Konsequenzen (ausser dem Versuch im Maerz90) im KGB Fall
mit seinen Mitgliedern und "Verwandten" diskutierte, wurde es unterlassen sich
auf die Rolle des CCC in zukuenftigen hacks vorzubereiten. Waehrend die dies-
jaehrige Konferenz weniger chaotisch organisiert war als die vom letzten Jahr,
verbleibt die Struktur und die zukuenftige Entwicklung dem Namen treu:
chaotisch und computergesonnen, mit dem Sinn fuer neue Ideen und Anwendungen.

Autor : Prof. Brunnstein
Uebersetzt: Gondorf
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NEXT MWJG
Neues aus den USA

Inkopatible EDI-Standards
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In der amerikanischen Geschaeftswelt nimmt das papierlose Buero in Form
des sog. "Electronic Data Interchange" (EDI) zunehmend Gestalt an. Bereits
mehr als 10.000 Unternehmen, darunter auch Grossunternehmen wie Motorola,
United Airlines, JC Penny und AT&T, wickeln ihre internen Geschaeftsablaeufe
und externen Kontakte mit Geschaeftspartnern elektronisch, auf der Grundlage
EDI-basierter Kommunikationsprotokolle ab. Dieses Jahr sollen in den USA
EDI- Anwendungen im Wert von insgesamt $440 Mio. umgesetzt werden.
Fuer 1994 wird ein Umsatz von $796 Mio. prognostiziert.

Klein- und mittelstaendische Unternehmen mit eingeschraenkten Geschaefts-
kontakten koennen bereits fuer $1500 PC-gestuetzte EDI-Schnittstellen
erwerben. Anfang des Jahres wurde erstmalig eine auf dem amerikanischen
ANSI X12-Standard aufgestzte EDI-Schnittstelle fuer Apple/Macintosh-Rechner
zum Preis von $1.950 angeboten. Ein ausgereifteres System zur EDI-basierten
Integration der durch hohe Interdependenz gekennzeichneten Geschaeftsablaeufe
eines Grossunternehmens verlangt jedoch nach umfangreicheren Investitionen
in Hardware, Spezialsoftware und Kommunikationsnetzwerke. Amerikanische
Grossunternehmen koennen jedoch auch sog. "Value-Added Networks" anmieten,
auf denen fast jede Art von EDI-Anwendungen aufgesetzt werden kann, und so
einen Grossteil eigener Entwicklungskosten sparen. In dem Masse, in dem
auslaendische Staaten ihre Telekommunikationsmaerkte deregulieren, werden
weitere Maerkte fuer EDI-Anwendungen erschlossen. Mit Blick auf den
gemeinsamen Markt im Jahr 1992 investieren europaeische Regierungen mehrere
Mio. US-$ in die Gewaehrleistung gemeinsamer Standards fuer einen grenz-
uebergreifenden Datenaustausch. Verglichen mit insgesamt 12.000 Unternehmen
in den USA nutzen gegenwaertig lediglich 3.000 - 5.000 europaeische
Unternehmen EDI-Anwendungen. Ein amerikanisches Marktforschungsunternehmen,
das sich auf Informationsdienstleistungen spezialisiert hat, schaetzt das
Gesamtvolumen des europaeischen EDI-Marktes jedoch fuer 1992 auf $250 Mio.
Bislang wird der US-Informationsindustrie jedoch der Zugriff auf diesen Markt
durch die Inkompatibilitaet des amerikanischen EDI-Standards (ANSI X12) mit
dem sich international und insbesondere in Europa durchsetzenden Edifact-
Standard erschwert.

Urspruenglich war es das Ziel des sog. "X12-Committee" der "Data Interchange
Standards Association" in Alexandria (VA), den amerikanischen ANSI X12- und
den Edifact-Standard bis 1994 anzugleichen. Dieses Unterfangen haelt Robert
Hurd, Direktor der internationalen Abteilung dieser Fachvereinigung
mittlerweile fuer eine unrealisierbare "Tagtraeumerei". Bill Cafiero,
Leiter eines internationalen Foerderprogramms fuer die Entwicklung von EDI-
Anwendungen und Mitglied des Edifact-Standardisierungsgremiums haelt hingegen
den Verweis auf inkompatible EDI-Standards fuer eine faule Ausrede. In den USA
gaebe es buchstaeblich hunderte von Softwarehaeusern, die durchschaubare
"Uebersetzungssoftware" fuer die Ueberbrueckung von Inkompatibilitaeten
zwischen ANSI X12 und einer Menge anderer spezieller EDI-Standards anboeten.
Robert V. Head, Organisator einer in Washington durchgefuehrten Tagung mit
dem Titel "EDI in Government", haelt langfristig entweder ein Zusammenwachsen
von ANSI X12 und Edifact oder ein Zusammenbrechen beider Standards fuer
unausweichlich.

Dramatischer Ertragsrueckgang fuer IBM im ersten Quartal
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Letzte Woche Mittwoch (20. Maerz) veroeffentlichte IBM dramatische Zahlen
ueber den Verlauf der ersten drei Monate des laufenden Wirtschaftsjahres 1991.
Verglichen mit dem Vorjahresquartal sind die Ertraege des groessten
Computerherstellers der Welt um 50% zurueckgegangen. Auf das gesamte
Wirtschaftsjahr hochgerechnet ist ebenfalls mit zurueckgehenden Ertraegen zu
rechnen. Die urspruenglich angenommene 5%ige Ertragssteigerung kann mit
Sicherheit nicht mehr erreicht werden.
IBM selbst fuehrt diese Einbussen nicht auf den Verlust von Markt
anteilen an Mitbewerber zurueck. Die Kauflust sei insgesamt zuruckgegangen.

Apple Computer Inc., der Hauptmitbewerber auf dem Mikrocomputer-Markt, der
bereits Ende letzten Jahres mit einer neuen Preisstrategie aufwartete, kann
diese Einschaetzung nicht teilen. Die Nachfrage sei weltweit nach wie vor gut.

Die Intel Corp. schliesst sich dieser Auffassung an, differenziert jedoch
zwischen dem derzeitigen Mikrocomputer- und dem Mainframe-Markt. Sowohl in
den USA als auch in Europa zeichne sich insbesondere der Markt fuer
Grosscomputer durch zunehmende Absatzschwaechen aus.
Marktforscher gehen davon aus, dass sich der gesamte Markt derzeit in einer
Konsolidierungsphase befindet. Wohl unter Anspielung auf die ausserordentlich
erfolgreiche Preisgestaltungsstrategie von Apple wird darauf hingewiesen, dass
Mikrocomputer im wesentlichen aus den reichlich vorhandenen und preiswerten
Rohmaterialien "Sand, ein wenig Metall und Plastik" bestuenden. Wenn bestimmte
Hersteller in Absatzschwierigkeiten gerieten, muessten sie daher lediglich die
Stueckpreise reduzieren, um Marktkonkurrenten frueher oder spaeter zu gleichem
Marktverhalten zu zwingen.

Neue Exportskontrollen fuer Supercomputer
-----------------------------------------
Letzten Freitag (15. Maerz) trafen sich in Tokyo amerikanische und japanische
Regierungsvertreter, um einen sieben Jahre alten Geheimvertrag neu zu
verhandeln, demzufolge beide Staaten uebereinstimmen, den Export von
Supercomputern in Drittlaender einzuschraenken. Auf der Grundlage des
bisherigen Abkommens haben die USA und Japan die Verbreitung von
Supercomputern in Osteuropa und der Dritten Welt erfolgreich unterbunden
Dadurch sollte vor allem der durch Supercomputeranwendungen erleichterten
Entwicklung und Anwendung von Nuklearwaffen und Traegersystemen Einhalt geboten
werden. Wenn dem bisherigen Abkommen, wie geplant, nun auch Grossbritannien,
Deutschland, Frankreich und moeglicherweise die Niederlande und Italien
beitreten, fuerchten die Amerikaner, dass Supercomputer bald auch in den
Laendern Verbreitung finden, die den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet
haben.

Die USA hoffen daher, dass Japan die amerikanische Absicht unterstuetzt,
gemeinsam mit den westeuropaeischen Staaten eine neues Abkommen ueber
Exporteinschraenkungen im High-Tech Bereich zu unterzeichnen. Dieses Abkommen
soll offensichtlich das bisherige COCOM-Abkommen ersetzen, dass zwar den
Export von Hochtechnologie nach Osteuropa unterbindet, nicht jedoch in viele
Laender, die als nukleare Schwellenmaechte angesehen werden.

Die amerikanische Computerindustrie wiederum befuerchtet, ein derartiges
Abkommen koenne ihre internationale Konkurrenzfaehigkeit beeintraechtigen. Zum
Zeitpunkt der urspruenglichen Unterzeichnung des amerikanisch-japanischen
Geheimabkommens waren nur zwei amerikanische Hersteller, die Control Data Corp.
und Cray Research und das japanische Unternehmen Fujitsu Ltd. auf dem
Supercomputermarkt vertreten. In den letzten Jahren hat sich d
er Markt erweitert. Zusaetzlich sind neue Rechnerarchitekturen, z.B.
Parallelrechner, entwickelt worden, die die Performance von Supercomputern
weiter nach oben treiben.

Die Kritik der amerikanischen Computerindustrie an dem geplanten Abkommen
konzentriert sich daher darauf, welche Leistungsgrenzen festgesetzt werden,
die einen Rechner als einen entsprechenden Exportbeschraenkungen unterworfenen
Supercomputer definieren.
Japanische Regierungsvertreter setzen diese Grenze offensichtlich wesentlich
hoeher an als ihre amerikanischen Verhandlungspartner. Ein diskutierter
Entwurf der Hitachi Corp. setzt die Leistungsgrenze fuer "wirkliche"
Supercomputer bei zwei Mrd. Rechenoperationen pro Sek. an. Ein zweiter von den
Japanern eingebrachter Grenzwert zur Unterscheidung von sog. "General Purpose
Mainframes" und Workstations liegt bei 800 Mio. Rechenoperationen pro Sek.

Grundsaetzlich wird in Frage gestellt, ob die USA ueberhaupt in der Lage sind,
die Verbreitung von Supercomputern durch international abgestimmte
Exportkontrollen zu verhindern. So wurde der israelischen Technion-
Universitaet im letzten Jahr eine amerikanische Export-Lizenz fuer den Kauf
eines US-Supercomputers mit dem Argument verweigert, er koenne fuer die
Produktion und die strategische Einsatzkontrolle von Nuklearwaffen ver
wendet werden.
Die Israelis reagierten mit offen vorgetragenen Ueberlegungen, einen
entsprechenden Supercomputer entweder in Deutschland zu kaufen oder selbst zu
entwickeln.

Supercomputer widerlegt Einstein
-------------------------------
Ein Supercomputer an der Cornell University, auf dem ein aussergewoehnlicher
Gravitationszusammenbruch im Universum simuliert wurde, hat Astrophysiker mit
Ergebnissen ueberrascht, die nach Einsteins genereller Relativitaetstheorie
nicht auftreten duerften. Die Wissenschaftler erklaerten, das Simulations-
verfahren habe moeglicherweise einen Fehler in zumindest einem Teilaspekt
von Einsteins Theorie ueber das Verhalten von Raum, Zeit, Materie und
Gravitation aufgedeckt. Durch weitere Tests koennte der Sachverhalt jedoch
durchaus noch zu Gunsten Einsteins geklaert werden.

Durch die Simulation wurde aufgedeckt, dass eine gigantische Materiewolke,
deren Teilchen durch Gravitation in Form eines eifoermigen (amerikanischen)
Fussballs zusammengehalten werden, sich bei ihrem ploetzlichen internen
Zusammenfallen an den beiden Enden in unendlich kleine Materieteilchen und
unendlich grosse Gravitationskraefte aufloest. Wissenschaftler haben diesen
Vorgang bislang im Rahmen der Einteinschen Theorie als sog. "naked
singularities" kalkuliert. "Naked singularities", so die bislang gueltige
Annahme, existieren in den bekannten "schwarzen Loechern", also Regionen
im Universum, in denen die Gravitationskraefte so stark sind, dass weder
Materie, noch Energie, noch nicht einmal Licht aus ihnen entweichen kann.

Nach den Ergebnissen der Supercomputersimulation ist die Natur jedoch
ueberhaupt nicht in der Lage, diesen Vorgang zu produzieren.
"'Naked Singularities' existieren ueberhaupt nicht" meint Dr. Stuart
Shapiro, ein Astrophysiker an der Cornell-University, der das Simulations-
verfahren entwickelt hat. "Wenn also die Simulationsergebnisse aufzeigen",
so Shapiro, "dass Einsteins Theorie zu derart unbestimmbaren Groessen fuehrt,
zur Freisetzung ungebundener Kraefte, so ist das ein Zeichen, dass die Theorie
selbst ueberprueft werden muss, oder dass zumindest Zweifel hinsichtlich
der Anwendbarkeit der Theorie in diesem speziellen Zusammenhang angebracht
sind."

Kurzmeldungen
-------------

Wird "WordStar" um "Grammatik-Checker" erweitert ?
WordStar International, Vertreiber des bekannten gleichnamigen Text-
verarbeitungssytems, wird das kalifornische Unternehmen Lifetree Software
uebernehmen. Lifetree Software hatte sich in der Vergangenheit einen Namen
durch den Vertrieb von "Correct Grammar" gemacht, einem Programm fuer
Grammatikkorrekturen, das teilweise auf dem von Houghton Mifflin vetriebenen
"CorrecText Grammar Correction System" aufsetzt

Weitere Preissenkungen bei Apple
Apple Computer Inc. hat angekuendigt, die Preise fuer mittlere und "High-End"
Computer um bis zu 31% zu reduzieren. Ab sofort soll ein Macintosh IIFX mit
4Mbyte Arbeitsspeicher und 160 Mbyte Festplatte $8.669 kosten - ein
Preisnachlass von $2.300. Der Kaufpreis fuer einen Mac IICI mit 5 Mbyte
Arbeitsspeicher und 80 Mbyte Festplatte soll um $700 auf $5.969 reduziert
werden. Um $1.000 auf letztendlich $4.999 soll der Kaufpreis fuer den MacSE/30
reduziert werden. Im "Low-End" Bereich soll der ueberragende Verkaufserfolg
des MacClassic durch entsprechende Preisreduzierungen fuer "Low-End"
Laserprinter weiter aufgewertet werden. So soll der Personal Laserwriter LS5
zu einem Listenpreis von lediglich $1.299 angeboten werden. Es wird erwartet,
dass die tatsaechlichen Verkaufspreise fuer diesen Printer unter $1.000 liegen
werden.

Neue Y-MP Modelle von Cray
Cray Research hat zwei neue Supercomputer der Y-MP Linie, den Y-MP8E und den
Y-MP8I angekuendigt. Die Neuerungen - ein neues I/O Subsystem fuer verbesserte
Durchsatzraten zu internen Laufwerken und zur Peripherie, ein verbesserter
Festspeicher mit verbesserten Zugriffszeiten auf grosse Mengen haeufig
benoetigter Daten, Halbleiterreduzierungen durch verbesserte Systemintegration.
Der Y-MP8I, der weniger Platz einnimmt als die Vorgaengermodelle und geringere
Betriebskosten verursacht, soll zwischen $9,8 Mio. und $16,3 Mio. kosten.
Je nach Ausstattung mit 4 - 8 Zentraleinheiten soll der vorgeblich
leistungsfaehigste "General-Purpose" Supercomputer Y-MP8E zwischen $15,3 Mio.
und $23,7 Mio. kosten.

Journalistenpreis fuer Artikel ueber Recht auf Informationsfreiheit
Toby McIntosh, "White House"-Reporter fuer das "Bureau of National Affairs",
einer privaten Nachrichtenagentur, die u.a. im "Daily Report for Executives"
ueber das Regierungsgeschehen in Washington berichtet, ist der mit $3.000
dotierte diesejaehrige "Joseph Brechner Freedom of Information Award" zuerkannt
worden. Der Preis wurde fuer den am 23. Okt. 1989 veroeffentlichten Bericht
"Agencies Restrict Public Access to Computerized Government Information"
verliehen, der seinerzeit einen politischen Konflikt um den oeffentlichen
Zugriff auf Datenbankinformationen der US-Regierung ausloeste. Der 1985 von
dem Buergerrechtler Joseph Brechner gestiftete Preis wird jaehrlich vom
"Brechner Center for Freedom of Information", einem Institut fuer Medienrecht
in Gainesville (FL) vergeben.

US-Kartellamt untersucht Windows-Vermarktung
Die amerikanische Kartellbehoerde, die "Federal Trade Commission", untersucht
z. Zt., ob die Microsoft Corp. sich in Zusammenhang mit der Vermarktung von
Windows unerlaubte Wettbewerbsvorteile auf dem amerikanischen Softwaremarkt
erschlichen hat Der Vorwurf der Konkurrenten - Systementwickler von Microsoft
haetten bessere Moeglichkeiten, Anwendungsprogramme auf das hauseigene
Windows-System abzustellen. Darueberhinaus habe Microsoft seine Vermarktungs-
strategie fuer Windows zu lange verschleiert, ansonsten haette man weniger in
die Entwicklung von Anwendungen fuer das alternative IBM-Betriebssystem OS/2
investiert.

Fitnus 11, 12, 15, GMD Aussenstelle Washington
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NEXT MRC3
IMPRESSUM
---------

"Die gesamte Menschheit bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung
die Einheit und Freiheit des globalen Dorfes zu vollenden."

Herausgeber: Chaos Computer Club e.V./Redaktion Chalisti

Erscheinungsdatum: 1.4. 1991

V.i.S.d.P. : F.Simon

Redaktion: Volker Eggeling, Thomas, Wedemann, Frank Simon

Mitwirkende an dieser Ausgabe: Martin Seeger, Gondorf, Deep, Jwi

Redaktionen: Chalisti, c/o Frank Simon, Strackerjanstr. 53
W2900 Oldenburg, Tel. 0441/76206
Datenschleuder, Schwenkestrasse 85, W2000 Hamburg 20
Tel. 040/4903757, Fax: 040/4917689
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